Pizza „4-Käse“ mit Gorgonzola, Burrata, Parmesan und Gouda

Es ist wie mit allem im Leben: „Die Dosis macht das Gift“. Nun kann ich nicht gerade behaupten während der Pandemie meinem Körper zu einer ungeahnten Straffheit verholfen zu haben, aber ich rangiere sicher irgendwo im internationalen Mittelfeld was die Balance zwischen Sport und Schlemmen angeht. Um diese Platzierung nicht zu gefährden, sollte eine 4-Käse-Pizza zumindest nicht jeden Abend auf dem Speiseplan stehen. Aber ab und an darf man sich schon mal etwas gönnen. Ich probiere viel aus und nicht alles was ich ausprobiere mache ich ein zweites Mal. Aber diese Pizza steht jetzt auf einer Stufe mit Gyros überbacken,  Pulled Pork, Rinderfilet, BBQ-Pizza und all den Leckereien, die es in meine imaginäre „Liste der leckeren Klassiker“ geschafft haben.

Was braucht man für eine Pizza? Teig, Soße, Belag und Käse. Eigentlich ganz einfach. Es gibt eine große Bandbreite zwischen Manufakturpizza und Fertigprodukt. Ich tendiere natürlich ganz klar zur handgemachten, muss aber auch ab und an Kompromisse machen. Und das entspricht auch meinem persönlichen Motto: „Na Hauptsache es schmeckt“. Ich habe nicht immer Lust und vor allem auch die Zeit den Teig selber zu machen, die Soße selber anzurühren, und den Käse selber zu hobeln. Das sich all diese kleinen Schritte positiv auf das Endergebnis auswirken ist mir klar, aber wenn ich sehe wie glücklich die Kinder ihre Zähne in die Teigspeise schlagen, dann rechtfertigt sich diese kleine Schummelei schon irgendwie. Falls Ihr den Teig selber machen wollt, dann habe ich hier allerdings ein klasse Rezept für Euch!

Ich habe mich hier jedoch für fertige, gefrorene Teigbällchen entschieden, die nur noch aufgetaut werden und dann zum „Gehen“ an einen warmen Ort gestellt werden. Die Soße ist ebenfalls eine „fertige“ von einer Firma, die sich scheinbar mit Tomaten ganz gut auskennt.

Beim Käse gab es einen milden Gorgonzola und Burrata, die ich noch im Kühlschrank hatte. Da Burrata in der Mitte recht weich ist, könnt ich auch normalen Büffelmozzarella nehmen. Ich hab einfach das weiche innere heimlich in mir entsorgt 🙂 – ging auch.

Das ganze wird noch mit Parmesan und geriebenem Gouda oder einem anderen Reibekäse bestreut – ganz nach Geschmack.

Gebacken habe ich die Pizza im Keramikgrill. Der wird eine Weile vorgeheizt und hat dann gute 350 Grad Celsius. Das scheint der Pizza zu gefallen, denn sie quittiert die wohlige Wärme mit einem freudigen Blubbern.

Der Boden ist herrlich knusprig.

Je nachdem wie viel Käse ihr auf Eure Pizza ladet, wird die Pizza eher knusprig und fest oder ein bisschen wie aus der Pizzaschachtel vom Bringdienst (auch irgendwie lecker).

Zum Geschmack: 1A – mehr brauche ich hier nicht zu sagen. Wer keinen Gorgonzola mag: Einfach weglassen oder ersetzen. Probiert es aus!!

Ein kluger Satz zum Schluss: Manchmal ist weniger mehr! Das gilt auch bei Pizza. Vollbeladen bis unters Dach – am besten mit wässrigen Zutaten – wird daraus maximal ein pampiger Auflauf mit Brotrand, aber nicht das was man an Pizza so mag. Also dosiert die Zutaten sparsam.

In diesem Sinne: Einen guten Appetit!

 

„Fettuccine dalla cucina griglia“ (oder selbstjemachte Eiernudeln)

Die Grillküche Pattensen bereitet nicht nur gegrillte Gerichte zu, sondern auch nichtgegrillte. Da der derzeitige Sommer nicht nur zum Verweilen im Freien einlädt, bietet es sich an auch mal in den eigenen 4 Wänden Essen zuzubereiten.

Heute gibt es selbstgemachte Pasta.

Die Liste der Zutaten ist recht überschaubar. für 4 Personen sind dies:

  • 180 Gramm Weizenmehl  (Type 405)
  • 80 Gramm Hartweizengrieß
  • 7 Eigelb
  • 1 TL Olivenöl
  • 1 Prise Salz

Natürlich braucht man auch noch eine Maschine zum Teigkneten und eine Nudelmaschine. In meinem Fall ist das Gerät meiner Frau eine „ATLAS Model 150 mm – DELUXE“ – ein kleines Küchenschätzchen (Es geht aber auch ganz ohne Maschinen).

Als vorbereitende Maßnahme werden die Eier getrennt. Ich mache dies mit der „Plastikflaschen-Saug-Methode“ (siehe hier). Das ist buchstäblich kinderleicht und macht auch meiner Tochter Spaß.

Dann werden das Mehl…

…und der Hartweizengrieß abgewogen.

Das Mehl wird – zum Leidwesen der im Mehl enthaltenen Klümpchen – durch ein Sieb gelassen.

Alle Zutaten wandern in die Teigmaschine …

… und werden durchgeknetet.

Es ergibt sich ein krümeliger Teig, der noch mit etwas Wasser (nach Bedarf) zu einem glatten Teig geknetet wird. Wichtig ist die Liebe, die in den Händen steckt. Sie macht den Teig zu einem guten Teig. Es kann auch an der Körpertemperatur der Hände liegen, aber das ist wahrscheinlich nur die physikalische Erklärung.

Nach etwa 10 Minuten anstrengenden Knetens ergibt sich ein wunderbar glatter Teig.

Zu einem Ball geformt wird der Teigling in Frischhaltefolie gewickelt und für eine Stunde in den Kühlschrank gelegt.

Jetzt kommt die Nudelmaschine zum Einsatz. Man könnte den Teig auch – wenn man keine Maschine hat – dünn ausrollen, und mit dem Messer in die gewünschte Form schneiden.

Der Teig wird stufenweise dünner gewalzt,…

…bis die gewünschte Dicke erreicht ist. Es empfiehlt sich dies zu zweit zu machen. Das ist eine schöne Familienbeschäftigung, zu der bestimmt auch ein Glas Rotwein passt :-).

Die Fettuccine werden gefühlvoll durch das Eisenmonster gedreht.

Im Anschluss werden sie noch ein bisschen getrennt und zum trocknen aufgehängt. Hierfür habe ich vor der Nudelaktion noch einen Trockenständer zusammen gezimmert.

Nach einer Stunde Trockenzeit kann man sie in sprudelndem Salzwasser (nicht zu viel Salz) kochen. Sie sind fertig, wenn sie einen Moment an der Wasseroberfläche schwimmen.

Will man sie aufbewahren, einfach noch etwas länger trocknen und dann einfrieren – das ist sicherer. Die gefrorene Pasta kann dann bei Bedarf direkt im sprudelnden Wasser gekocht werden.

Mit Lebensmittelfarbe kann man auch ein paar bunte Nudeln machen. Die Lebensmittelfarbe wird einfach mit in den Teig eingeknetet.

Zu gewissen Anlässen (WM, EM, Weihnachten und Co.) kann man natürlich farblich passende Themennudeln machen und in einer Folienverpackung verschenken.

Wie Ihr Eure Pasta genießt, ist im Prinzip egal. Ob mit Knoblauch und Öl, mit einer Bolognese, mit Pesto oder als Carbonara – alles sehr lecker !!

In diesem Sinne: Guten Appetit !!!

 

Schwein oder Nichtschwein, das ist hier die Frage (Mett aus Reiswaffeln – exklusiv im Test)

„Solln´se von mir aus Fensterkitt essen“. So offen bin ich den Ernährungsneigungen meiner Mitmenschen gegenüber eingestellt. Ich esse gerne leckeres Essen. Dabe ist es mir erstmal „wurscht“, ob da Fleisch drin ist oder nicht. So wie ich es mir selbst gestatte mich frei für meine Nahrung zu entscheiden, toleriere ich auch den Wunsch nach einer gänzlich fleischlosen Ernährung.

Eine Kollegin berichtete mir von Reiswaffeln, die man irgendwie zu etwas fleischähnlichem transformieren kann. Neben meiner unendlichen Toleranz bin ich zudem noch neugierig wie das wohl schmecken kann. Daher teste ich das für Euch einmal. Bei einem solchen Experiment fühle ich mich nicht wie ein Henssler oder Mälzer, sondern eher wie ein Ranga Yogeshwar, Jean Pütz oder Joachim Bublath, um es mit den Helden meiner Zeit auszudrücken.

Hier das Baumaterial:

  • 100 Gramm Reiswaffeln
  • 50 Gramm Tomatenmark
  • zwei kleine Zwiebeln
  • 350 ml Wasser
  • Salz und Pfeffer (in rauen Mengen)

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Die Reiswaffeln werden mit den Händen schön kleingekrümelt, sodass keine größeren Stücke mehr übrig sind. Anschließend wird das Wasser hinzugegeben und mit den Waffeln vermengt.

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Dann werden die beiden Zwiebeln gewürfelt. Auch hierbei sollten kleine Würfel geschnitten werden, da man im späteren „Scheinmett“ ansonsten auf zu große Zwiebelstücke beißt.

Hier die kleine Schnippelkunde: Im Fersehen habe ich mal gesehen, wie man eine Zwiebel schnell würfeln kann. Die Zwielel wird horizontal und vertikal einige Male eingeschnitten. Nicht ganz einschneiden, da sonst alles auseinanderfällt.

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Dann werden nur noch schöne kleine Würfelchen heruntergeschnitten. Da die Zwiebel zum Strunk hin immer holziger wird, werfe ich den nicht eingeschnittenen Rest einfach weg.

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Zu den bereits mit dem Wasser vermengten Reiswaffelkrümeln, werden jetzt noch die restlichen Zutaten gegeben.

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Dann wird vermengt. An dieser Stelle habe ich mich das erste mal erschrocken, dass es doch ziemlich aussieht wie Mett. Irgendwie spooky !!

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Die Masse sollte wirklich gut mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt werden. Das der Reiswaffelgeschmack noch sehr prominent ist, sollte man erst einmal ignorieren. Das lässt noch etwas nach.

Über Nacht wird das Substitut im Kühlschrank gelagert. Die Gewürze und der Geschmack der Zwiebeln verteilen sich dann noch ausreichend im Blumenhack.

Wie isst man in der Regel echtes Mett? Genau, es muss kalt sein. Warmes Mett klingt irgendwie gefährlich. Daher sollte die Pflanzenmasse auch kalt sein.

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Zum Verzehr schmiert man sich dann ein schönes Graubrot mit Butter (oder für Veganer mit einem pflanzlichen Aufstrich), würzt mit Salz und Pfeffer und gibt nach Belieben noch etwas Schnittlauch als „Eye-Catcher“ und Geschmacksbeigabe hinzu.

An dieser Stelle erschrecke ich beim Schreiben erneut, denn auf dem Foto erkennt man nicht mehr, dass dieses Mett auf einem Feld in Italien angebaut wurde.

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Fazit: Ist das ein Fleischersatz? Ja, ist es!!! Ein „Radiergummi“ aber auch. Jedoch disqualifizieren das Radiergummi Parameter wie Geschmack, Textur, Bekömmlichkeit und Verzehrgenuss.

Was macht einen Ersatz aus? Er sollte möglichst nah an das Original heranreichen. Was kann also das Fake-Mett? Es sieht so aus wie echtes Mett, es hat eine ähnliche Textur, es ist auch kalt und es ist umgeben von leckeren Originalzutaten wie Brot, Butter, Salz, Pfeffer und Zwiebeln.

Echtes Mett hat einen recht feinen Fleischgeschmack, der aber problemlos von Gewürzen und Zwiebeln in den Hintergrund gedrängt werden kann, sodass das Mett auf einen kalten Brotbelag reduziert wird.

Die wesentlichen Parameter erfüllt also das Reismett. Wenn man einem Durchschnittsgaumen – keinem „Hardcore-Carnivore“ – das Mett fertig geschmiert unterjubelt, dann könnte es sein, dass die Verarsche unentdeckt bleibt.

Ist es aber das Ziel etwas nachzubauen, was es schon in gut gibt? Meiner Ansicht nach sollte man nicht versuchen ein fleischloses Leben zu führen, das wie ein Leben mit Fleisch aussieht. Die vegetarische/vegane Küche hat tolle Gerichte, die eigenständig genug sind einen eigenen Namen zu bekommen. Als eigenständiger Brotbelag ist das Experiment doch gelungen !!

In diesem Sinne: Guten Appetiet!!

Bratapfel mit Mandeln, Rosinen, Honig und Vanillesoße (schmeckt auch zu Glühwein)

Meine Frau würde sagen: Hunger, Pipi, Müde, Kalt !!! Ignoriert man diesen Hinweis auf den offenbar kritischen Gesamtzustand der Partnerin, kann es zumindest unangenehm werden!

Daher empfehle ich folgendes:

  1. Decke holen
  2. Kamin anmachen
  3. Problemstellung „Pipi und Müde“ in Ermangelung an Behebungsmöglichkeiten einfach ignorieren
  4. Bratapfel machen

Warum ein Bratapfel gut tut? Er ist warm und weich, süß und sauer, knusprig und klebrig. Der Gaumen ist so abgelenkt von diesen schönen Eindrücken, dass sich die vier unlängst beschriebenen Problemstellungen (bis auf Pipi) in Wohlgefallen auflösen.

Was braucht man also dafür?

Für den Apfel:

  • 4 schöne Boskoop, da sie eine schöne Säure haben
  • ca. 50 Gramm Mandelstifte
  • ca. 50 Gramm Rosinen/Sultaninen
  • 4-5 Teelöffel Honig
  • Eine Messerspitze Zimt
  • Margarine

Für die Vanillesoße:

  • ein halber Liter Milch
  • ein Eigelb
  • einen knappen Esslöffel Speisestärke
  • 20 Gramm Zucker
  • eine halbe Vanilleschote (oder ein Teelöffel Vanillezucker)

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Die Mandeln, die Rosinen, der Honig und die Messerspitze Zimt (oder mehr nach belieben) werden ordentlich vermengt.

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Für nen Meisenknödel nen büschen süß, aber als Füllung für unseren Bratapfel sehr gut.

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Damit die Füllung auch Platz hat, wird das Kerngehäuse großzügig ausgestochen. Wer keinen Kerngehäuseausstecher hat, und auf Küchengemetzel steht, nimmt einen 20iger Forstner-Bohrer und den Akkuschrauber. Diejenigen, die die „Pipi-Hunger-Müde-Kalt-Situation“ aber nicht noch verschärfen möchten, nehmen ein langes dünnes Küchenmesser.

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Ein Loch wie gemalt 🙂

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Die Füllung wird mit einem Löffel in den Fruchttunnel gebaggert und mit dem Zeigefinger oder einem sonstigen Stößel verdichtet.

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Eine Auflaufform wird mit Margarine eingefettet. Das geht besonders gut mit einem Küchentuch.

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Der Grill wird auf indirekte Hitze vorbereitet. Das geht bei solchen mit mehr als zwei Brennern, indem nur die beiden äußeren brennen und die inneren aus bleiben. Hat man nur zwei Brenner, oder einen Kohlegrill mit Deckel, wird eine Seite des Grills erhitzt und die andere bleibt aus. Eine Temperatur von 200 Grad ist sehr gut.

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Garniert mit einer Margarineflocke, die so groß ist, dass Wilhelm Tell auch die getroffen hätte, geht nun der Apfel auf den Grill. Genau so gut geht es natürlich auch im Backofen. Aber gerade wenn nebenbei schon der ein oder andere Glühwein gereicht wird, bietet sich der Grill an.

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Da wir nun ca. 25 Minuten Zeit haben, widmen wir uns mal der Vanillesoße. Die Speisestärke, das Eigelb und ein bisschen Milch werden schön glatt gerührt.

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Wie sie sehen, sehen sie nichts – zumindest keine Klümpchen. Denn das ist das Ziel.

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Echte Vanille ist relativ teuer, schmeckt aber auch etwas intensiver als die Variante mit Vanillin-Zucker. Erlaubt ist selbstverständlich beides.

Es genügt etwa eine halbe Schote. Mit einem Messer wird sie aufgeschnitten und ausgekratzt. Aber die ausgekratzte Schote noch nicht wegwerfen – sie wird gleich mit der Milch aufgekocht und gibt so noch einmal ganz viel Aroma an die Milch ab.

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Ist die Milch mit dem Zucker und der Vanille aufgekocht, wird die soeben vorbereitete Mixtur hinzugegeben und schnell untergerührt, sodass das Eigelb nicht stockt. Noch etwas aufkochen und dann abkühlen lassen.

Tip: Ist die Soße noch zu flüssig, kann man auch noch etwas Stärke hinzugeben und noch einmal aufkochen. Dann sollte man aber ggf. einen Pürierstab bereit halten, um die Klümpchen zu beseitigen.

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Inzwischen ist die Metamorphose des Kernobstgewächses abgeschlossen.  Etwa 25 Minuten hat dies gedauert. Wer es noch etwas bissfest im Kern mag, nimmt etwas weniger Zeit, wer es schön weich mag, nimmt eher 30 Minuten und dafür vielleicht nur 180 Grad.

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Auf einem Tellerchen mit Rosinen, Mandeln und Soße angerichtet kann nun geschlemmt werden. Ach ja, ne Kerze für die Athmo anmachen und den Glühwein nicht vergessen.

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Im Krater des Apfels ergibt sich diese warm-süß-knusprig-zimtig-gnatschige Masse. Zusammen mit der Soße und dem weichen Apfel ein Gedicht.

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In diesem Sinne: Guten Appetit !!!

PS: Und wer keinen Glühwein mag, nimmt halt ein Bier 🙂

Pommes Frites von der Süßkartoffel mit Dip von der Knoblauchzehe :-)


Des Deutschen liebstes Gemüse ist die Kartoffel. Diese haben allerdings schon eine Dampferfahrt über den Atlantik hinter sich, denn sie stammen aus den USA. Die Süßkartoffel (Ipomoea batatas)  ist dem deutschen Durchschnittsgaumen bisher noch weitestgehend unbekannt. Das ändert sich jedoch sukzessive, da die frittierte Leckerei gerne in den derzeit wie Pilze aus der Erde schießenden Burgerbratereien als Beilage gereicht wird – und genau in dieser Rolle ist sie meiner Ansicht nach auch voll in Ihrem Element.

Man kann Pommes auf verschiedene Art und Weise zubereiten. Im Backofen oder in der Fritteuse. Ui ui ui, in der Fritteuse zubereitet sind die ja voller Fett!!! Ja genau, darum schmecken die auch besser als die aus dem Backofen. Und mal ehrlich, in einem Burgerladen habe ich noch keinen ein Tablett Pommes aus einem Backofen holen sehen.

Also, wenn schon denn schon. Wenn man sich ansonsten vernünftig ernährt, dann kann man gelegentlich auch mal einen „Cheat Day“ einlegen.

Die Süßkartoffeln werden geschält, in Scheiben und anschließend in Stifte geschnitten.

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Die Kartoffelstifte werden etwa eine Stunde in einer großen Schale gewässert.

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Ein Fettklotz wird in einem hohen Topf oder einer Fritteuse geschmolzen und auf  ca. 190 Grad erhitzt.

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Vor dem Frittieren werden die Kartoffeln mit ein paar Spritzern Öl und ein bis  zwei Teelöffeln Maisstärke in einen Beutel oder eine Schachtel gegeben. Dann wird ordentlich geschüttelt, bis sich die Stärke zu einem homogenen Film um die Pommes gelegt hat. Die Stärke führt dazu, dass die Pommes knuspriger werden.

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Es sollte nicht zu lange frittiert werden, da den Kartoffeln ansonsten sämtliche Feuchtigkeit entzogen wird. Das geht natürlich zu Lasten der Cremigkeit. Cremig und kross, das „Jekyll und Hyde“ dieser Speise.

By the Way: Kross verzeiht fehlenden Geschmack! Wenn etwas eigentlich nicht so herausragend schmeckt, dann muss es schlicht nur schön kross sein, und wir ziehen uns das alles schön rein.

Glück gehabt. Hier ist das Krosse und die Cremigkeit das i-Tüpfelchen zu dem ansonsten schon sehr guten und leicht süßlichen Geschmack der Kartoffel.

Mit Haushaltspapier wird das überschüssige Fett aufgesogen.

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Für die Knoblauchsoße benötigt man:

  • 200 Gramm Schmand
  • 100 Gramm Majo
  • 1-2 Knoblauchzehen (Vorsicht: bei zwei Zehen ist das ganze schon recht „scharf“)
  • 1/2 Teelöffel Salz
  • 1/4 Teelöffel Currypulver
  • 1/4 Teelöffel Paprikapulver
  • etwas Pfeffer

Die Zutaten werden zusammen in einen Mixer gegeben – fertig! In einem Rührbecher geht das bestimmt auch, aber dann sollte man die Knoblauchzehen vorher fein zerkleinern und nicht im Ganzen verarbeiten.

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Das Dreamteam wird zusammen angerichtet. Es gibt sie, diese ewigen Nebenrollendarsteller. Aber die sind richtig gut in dem was sie tun. Genau so ist es mit diesen Pommes. Als Hauptgericht könnte man sie auch essen, aber ihr Potential entfalten sie vollends als „Sidekick“ eines  guten Burgers !!!

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in diesem Sinne: Guten Appetit !!!

Experiment „Vegane Bratwurst“ – Suchtgefahr möglicherweise ausgeschlossen :-)

Ich weis garnicht wie ich anfangen soll. Ich fühle diese Leidenschaft und dieses Prickeln nicht so richtig, wenn ich über vegane Bratwurst schreibe. Aber ich kann ja nicht auf der einen Seite meiner Tochter sagen, sie soll – natürlich im kulinarischen Sinne – alles ausprobieren, und auf der anderen Seite verschließe ich mich „exotischen Foodtrends“.

Vorweg: Jeder soll essen was er möchte. Wir sollten dankbar sein, dass wir uns über das „Sattwerden“ in der Regel kaum Gedanken machen müssen. Daher sollten wir auch nicht aufeinander wegen eventueller Speiseneigungen rumhacken. Mir ist es also völlig „Wurst“, was wer wie oft macht um satt zu werden, solange dies bewusst geschieht. Ja, auch ich habe schon von diesem „Salat“ gehört (setzt sich aber bestimmt nicht durch).

Warum nun ne Wurst machen, die eher an ein Schlauch-Brot erinnert, als an das was sie sein soll? Warum überhaupt aus Blumen ein Fleisch nachbauen, ich baue doch auch nicht aus Mett eine Aubergine ?!?  Weil meine Nachbarin (Teilzeitveganerin) meine Freudentänze über die ersten eigenen echten Bratwürstchen nicht mitgetanzt ist, und sagte: Mach doch mal ne vegane Wurst !!!

Na gut. Nachdem ich gegoogelt habe was da so alles rein muss, war das Etikett fertig, bevor die Wurst die 0-Serie durchlaufen ist.

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Ich war etwas verwundert, dass da kein Fensterkit und kein Bauschaum rein muss, aber bei der einen oder anderen Zutat musste ich schon mal nachlesen, aus was die besteht. Was zur Hölle ist Seitan – klingt wie Satan. Basiert diese frappierende Ähnlichkeit zum Namen des Belzebuben auf reinem Zufall – ich denke nicht. Seitan ist laut Wikipedia eine Imitation von Fleisch durch Weizengluten. Na gut, werden schon wissen was sie tun.

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Die Zutaten bestehen aus:

  • 100 Gramm Tofu
  • 200 Gramm Wasser
  • 40 Gramm Öl
  • 0,5 TL Majoran
  • 0,25 TL Muskat
  • 0,25 TL Pfeffer
  • 2 TL Salz
  • 0,5 TL Zwiebelgranulat
  • 0,5 TL Knoblauchgranulat
  • 0,5 TL Kümmel (gemahlen)
  • 1 Messerspitze Cayennepfeffer
  • 0,25 TL Guarkernmehl
  • 0,25 TL Hefeextrakt
  • 0,5 TL Piment

Die Zutaten muss man ein bisschen suchen. Nachdem man mir sagte, dass sie im Yps-Heft in der aktuellen Ausgabe diesmal nicht dabei sind, bin ich in den nächsten Biologie-Laden meines Vertrauens gegangen. Mit Sonnenbrille und hochgeklapptem Kragen meines Trenchcoats habe ich mich durch die Gänge geschoben. Spass beiseite, und zum Wesentlichen:

Die Zutaten werden alle gleichzeitig in eine Küchenmaschine gekippt. Bei mehr als 1.000 Würsten geht bestimmt auch ein Betonmischer, aber mehr als 2-3 dieser Würste werden auf keiner meiner Grillpartys verzehrt 🙂

Die Teigmasse wird dann zu Würsten geformt.

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Da selbst ein Eiweiß-Seitling einen tierischen Spender hat, muss auf einen Wurstdarm leider verzichtet werden, was die „In-Form-Bringung“ etwas verkompliziert. Also wird der klebrige Bobel in Alufolie gewickelt und an den Enden wie ein Bonbon ordentlich verzwirbelt, sodass sich ein schöner gleichmäßiger und blasenfreier Wurstrohling ergibt.

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Im heißen Wasserdampf werden die Biester ne halbe Stunde gegart. Beim auspacken sollten alle, die keine asbestartigen Handflächen haben etwas aufpassen, denn die Würste sind verdammt heiß. Aber wer heiß anfassen kann, kann auch heiß lieben – man kennt das ja.

Nach dem Abkühlen können die Wüstchen vakuumiert werden. Aber bitte erst nach dem Abkühlen, da sie sonst noch schwitzen.

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Gegrillt sehen die Würstchen dann doch ganz gut aus. Auch das Schnittbild und die Konstistenz errinnern an eine Bratwurst. Bei einer Blindverkostung würde sie aber nur nicht als Substitut entlarvt werden, wenn der Proband vorher eine Schale mörderisch scharfer Chilis verdrückt hätte, oder ein Zahnarzt an den Nervenenden des Mundraums rummanipuliert hätte.

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Mein Fazit: Geschmacklich gut, aber ehrlich gesagt, sollte ich kein Fazit ziehen, denn ich würde es immer mit einer Bratwurst auf Fleischbasis vergleichen. Da ist eben kein Rankommen.

Fazit meiner Nachbarin: Superlecker. Die beste, die ich bisher probiert habe. Wann machst du denn mal wieder welche?

Also, es muss denen schmecken, die da Bock drauf haben. Daher: Alles richtig gemacht 🙂

In diesem Sinne: Guten Appetit !!

PS: Sorry liebe Veganer. Ich hab Euch trotzdem lieb, aber ein bisschen schmunzeln muss ich bei dem Thema eben.

 

Mojo Rojo – vielseitig, scharf und lecker

In der Kategorie „Ich klau mir ein Rezept“ möchte ich heute einen megaleckeren Allrounder unter den Soßen vorstellen, die „Mojo Rojo“. Mein Freund und Kochidol Gero von www.gregorkocht.com hat in seinem Blog eine Mojo vorgestellt, die er zu Rinderfiletspießen gereicht hat. Ich selber durfte sie schon bei Gero zu Hummerschwänzen und Rumpsteak probieren – genial.

Diese Allzweckwaffe kann man zu Fleisch, Burgern, Kartoffeln oder auch als Dip für Gemüse verwenden. Je nach Zweck und Gästen kann man ein bisschen mit der Schärfe und dem Knoblauch jonglieren.

Hier also für Euch das Rezept zum nachkochen:

  • 3 Paprikaschoten
  • 2-3 Knoblauchzehen
  • 2 Peperoni (hier ein bisschen auf die Schärfe achten – soll ja kein Biokampfstoff werden)
  • 1 TL Paprikapulver
  • 1 TL Salz
  • 1/2 TL Kreuzkümmel
  • 100 ml Olivenöl

Die Paprika wird grob zerteilt. Das geht sehr  gut, indem man die Schote aufrecht hinstellt, und am Strunk entlang mit einem bogenförmigen Schnitt, an den Kernen vorbei, die Spalten herunterschneidet.

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Unterm Grill des Backofens wird die Paprika gegrillt bis die Haut schwarz ist. Keine Angst – das soll so.

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In Alufolie werden die gegrillten Schoten eine Weile eingewickelt. Eine viertel Stunde genügt.

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Nach dieser Zeit wird die Haut einfach abgezogen. Aber Achtung: Paprika hat einen hohen Wasseranteil. Aufgrund der hohen spezifischen Wärmekapazität von Wasser bleibt die Frucht (oder auch Beere) sehr lange sehr heiß – Ihr kennt das bestimmt auch von Tomaten.

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Mein erster Versuch die Peperoni mit den Paprika im Ofen schwarz zu grillen misslang. Sie endeten als kümmerliches trockenes Irgendwas. Daher habe ich mich für die Männervariante entschlossen. Kaum macht man es richtig – schon funktionierts. Die Peperoni werden einfach über dem Brenner angeknuspert. Tip vom Grillmeister: Die Patschepfötchen nicht in das leuchtende „Blau“ halten!!

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Mit einem Messer kann die Haut jetzt einfach heruntergeschabt werden.

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Alle Zutaten werden in ein Püriergefäß gegeben und mit einem Pürierstab emulgiert.

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Dabei verbinden sich das Wasser aus der Paprika und das Öl, sodass sich eine schöne Konsistenz ergibt.

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Die Herstellung ist denkbar einfach und gelingt auch in sehr kleinen Mengen. Die Mojo ist einige Zeit im Kühlschrank haltbar. Die Verfügbarkeit ist aber limitiert durch die ungeplanten Verkostungen, die den Zweck haben zu testen, ob sie noch so lecker ist wie beim letzten Löffel 🙂

Es sind nur wenige und sehr einfache Zutaten, die zu diesem Geschmackserlebnis führen. Zum Grillabend ist sie schnell gemacht und beeindruckt sicher mehr als die fertige Soße aus dem Dikounter!!

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Guten Appetit !!!

Grillkäse von Lidl – kross und lecker

Analog, Digital, Scheißegal. Ich habe mich aus der Analogkäsediskussion dezent herausgehalten. Vor ein paar Jahren haben viele über Analogkäse „gerohrspatzt“ und heute ziehen sich die Veganer Phantasieprodukte rein und freuen sich darüber.

Also, sehr wahrscheinlich ist der Lidl-Grillkäse aus „echtem“ Käse, aber auch wenn er es nicht wäre, würde mein Leben beschwingt weiter gehen. Festzuhalten bleibt, dass wir doch alle auf dieses krosse Zeug stehen. Ist eine Sache vom Geschmack so la la, aber sie ist schön kross, kann man den fehlenden Geschmack verzeihen, doch hier passt es.

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Die Zubereitung ist keine Wissenschaft. Grill an, Käse drauf, warten, ein paarmal wenden und fertig.

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Den Krossfaktor kann man natürlich ganz nach Belieben bestimmen. Auch hier gilt natürlich: Nach fest kommt ab. Also nicht erst im Aggregatzustand „Eishockey-Puk“ servieren.

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Außen kross und innen cremig – lecker!!  Ach ja, zum Abnehmen lieber nicht so viele essen, denn was da beim Reinstechen mit der Gabel rausläuft ist kein Wasser 🙂

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Guten Appetit !!!

Holt einen Exorzist – da liegen „Blumen“ auf dem Grill !!!

Wer glaubt, das ich mich ausschließlich von Tieren ernähre …… hat überwiegend recht. Aber gerade beim Thema Fleisch gilt: Qualität statt Quantität !!!

Es geht aber auch mal ganz ohne – und ja, „Blumen“ schmecken.

Für die heikle Ware habe ich eine Gussplatte, die zusammen mit einem guten Olivenöl einen prima Job macht. Es geht zu Not auch auf einem Grillrost, dann sollte man aber die doppelte Menge kaufen, da – zumindest bei mir – die Hälfte durchs Rost fällt. Daher ziehe ich die Gussplatte dem Rost vor.  Heute gab es Hokkaido-Kürbis, Zucchini, Kartoffeln und Karotten.

Die Karotten und Kartoffeln werden im Wasser vorgeragt, sodass sie nur noch ein paar Röstaromen übergebraten bekommen. Der Kürbis und die Zucchini werden in Olivenöl mit etwas Gewürz (Gartenkräuter, Meersalz, Salbei,…) mariniert.

Und dann geht es ab auf die Gussplatte oder Plancha.

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Guten Appetit !!!