Irisches Dry Aged Tomahawk

In der Kategorie „Steak im Scheckkartenformat“ (und zwar nur was die Dicke angeht), spielt dieses Tomahawk vom trocken gereiften irischen Rind definitiv in der Champions-League.

Zusammen mit einer cremigen Ofenkartoffel und leckerer Sour-Cream ein Traum.

Das Fleisch habe ich in meiner Liebligsecke der Metro mit dem großen Schild „Frischfleisch“ gekauft.

Vor dem Grillen lasse ich das Steak ca. zwei Stunden bei Raumtemperatur in der Küche liegen, sodass es nicht kühlschrankkalt auf den Grill muss. Dann reibe ich es noch ein wenig mit Öl ein. Gewürzt wird bei mir erst nachher.

Wenn der Grill so um die 300 Grad hat, lege ich den Kaventsmann auf.

Ein bis zwei Minuten grillen, dann um ca. 90 Grad drehen, und dann wenden…

… und dann das gleiche noch einmal.

Damit ich den Gargrad nicht ertasten muss, piekse ich ein Thermometer ins Rind.

Bei ca. 57 Grad ist es fertig. Manche nehmen das Steak schon wesentlich früher vom Grill, aber ich mag es nicht, wenn es beim Essen noch „Muh-Geräusche“ gibt.

Sieht das nicht geil aus?

Jetzt durchläuft der Kollege noch kurz das „Tellerfoto-Dings“, und dann kann auch schon gegessen werden.

Meine Fresse, da läuft mir das Wasser im Mund zusammen.

Fazit: Geiles Teil, zart und ein super Geschmack – ein echtes Männersteak. Aber, da man den Knochen nicht mitessen kann, tut es ein schönes Entrecote ohne Griff eigentlich auch 🙂

In diesem Sinne: Einen guten Appetit !!!

VW-Currywurst (Teilenummer 199 398 500 A) mit VW-Gewürz-Ketchup – original und saugeil

Keine Angst, mir gehen nicht die Ideen aus, sodass ich jetzt nur noch Fertig-Futter teste. Aber nachdem ich das fertige Pulled-Chicken „überlebt“ habe, ist es an der Zeit der Fertigproduktindustrie eine Rehabilitation zu gönnen.

Was wäre da besser geeignet als ein Geheimtip – die VW-Currywurst. Ich habe selber nach der Schule einen Monat als Werkstudent bei VW in Hannover am T4 geschraubt, und ich kann Euch sagen, die Currywurst war immer ein Highlight !! Diese gibt es auch im Handel (sogar in 11 Ländern dieser Welt).

Was braucht man für eine leckere C-Wurst? Klar, eine Schachtel Currybockwürste, die praktischerweise pro Stück nur 85 Gramm wiegen, sodass sie auch mal in meinen Diätplan passen, sowie eine Flasche des Volkswagen-Gewürzketchups.

Zur Abrundung des Schlauchschnitzels benötigt man natürlich auch noch ein paar Pommes, Öl zum frittieren und Currypulver.

Mein Tipp: Macht Pommes und Wurst in jedem Fall in heißem Fett warm. Esst das ganze lieber einmal weniger, als das man die Geschichte im Backofen macht. Oh, oh, dass ist aber dann fettig !!! Klar, was sonst. Zum Abnehmen deshalb von Freitag bis Mittwoch mal lieber einen Salat zum Ausgleich!!

Bei rund 150-160 Grad kann man nun die Pommes ins heiße Fett gleiten lassen…

…und goldgelb ausbacken.

Die Beamtenforelle wird nun noch aus der Plastikhaut befreit, da der Verzehr der Verpackung das Erlebnis ruinieren würde.

„Volkswagen Originalteil“ – wie geil !!!

Übrigens hat das Originalteil auch eine Teilenummer (199 398 500 A). Somit kann man sie auch beim freundlichen VW-Händler bestellen. Nebenbei, die Wurst hat auch einen eigenen Wikipediaeintrag !!

Ein paar Minuten genügen, dann ist die „Kanzlerplatte“ bereit zum servieren.

Dazu ein schönes kaltes und die Welt ist dein Freund.

Das Gericht mit den wohl meisten Synonymen ist wirklich eine ehrliche Geschichte. Das muss man auch nicht versuchen selbst zu machen. Hier könnt Ihr bedenkenlos zugreifen. Die kleinen Phosphatstangen sind übrigens auch als Mitternachtssnack auf einer Party bestens geeignet !!

In diesem Sinne: Einen guten Appetit !!!

Fertig-Pulled-Chicken für die Mikrowelle im Test (Fazit: Auf jeden Fall nur selber machen!!!)

Als ich neulich durch einen Verbrauchermarkt schlenderte, fiel mir dieses „Fertig-Pulled-Chicken“ ins Auge. Es war wie „Unfallgucken“ – man kann irgendwie nicht wegsehen, auch wenn man eigentlich möchte.

Ich habe mich entschieden das Paket mal mitzunehmen und zu testen, in der Hoffnung das dabei wider Erwarten doch was leckeres heraus kommt. Um es vorweg zu nehmen: ich empfand es nicht so.

Ich habe mich also entschieden die Verpackung nicht zu zeigen und den Hersteller nicht zu nennen, da ich befürchte ansonsten Post eines mindestens 12-köpfigen Anwälte-Teams zu bekommen.

An dieser Stelle der Hinweis: Das ist ein Test eines einzelnen unbenannten Produktes. Wahrscheinlich schmecken die meisten Produkte dieser Art sehr gut. Dieser Test soll also nicht die gesamte Fertigproduktindustrie an den Pranger stellen. 

So, jetzt aber zu meinem Test:

Das Fertigprodukt ist luftdicht verpackt. Wenn ich so ein Ding als Bewohner der ISS aufreißen würde, dann würde ich sagen: „Oh, Pulled Chicken“. Aber so sieht es schon ein bisschen unappetitlich aus.

Wenn das Knäul ein bisschen zerdrückt aus dem Beutel rutscht, ergibt sich eine flüssig- und zugleich feste Masse aus Gewürzmarinade und totem Vogel.

Für eine knappe viertel Stunde habe ich den noch ungegessenen Speisebrei bei etwa 500 Watt in die Mikrowelle geschoben.

Ein bisschen durchrühren und schon ist die kleine Köstlichkeit bereitet 🙂

Ja, es ist gepulltes Chicken, aber es schmeckt mir nicht. Ich würde nicht behaupten, dass es nicht essbar ist. Es ist unschlagbar zart, aber schmeckt leider  nur nach etwas zu salziger Würzmarinade. Mir war auch klar, das darin nichts krosses sein kann und trotzdem fehlt jetzt die geliebte Textur von meinem Pulled Chicken, in der ich auch die angebratene Haut des Hühnchens verwende.

Würde ich es essen, wenn ich damit eine drohende Unterzuckerung verhindern könnte? Definitiv JA

Würde ich es essen, wenn ich eigentlich keinen Hunger habe?  Definitiv NEIN

Das Gericht schmeckt wie gesagt fast nur nach der Würzmarinade, die aber meines Erachtens nicht besonders pfiffig ist – ein Potpourri von unbekannten Geschmacksnoten. Ohne das ich bisher Sheba für „Katzen im Seniorenalter“ probiert hätte, aber ein bisschen so stelle ich mir das vor.

Dann irritiert mich noch die gewaltige Menge an Würzmarinade, die man bestimmt abgießen sollte.

Kurzum: Jeder soll essen was er möchte, aber nach meinem Geschmack ist eher ein selbstgezaubertes Pulled Chicken.  Wer Bock da drauf hat: Hier der Link

In einem selbst gebackenen Bun mit Salat und etwas Currysoße ein Megahit !!

Ob Ihr das übliche: „In diesem Sinne einen guten Appetit“ auf das Fertig-Pulled-Chicken bezieht, oder auf das selbstgemachte, das überlasse ich Euch.

Nachtrag:

Meine Mutter hat mich gelehrt kein Essen wegzuwerfen.

Daher habe ich das Pulled-Chicken mit Wasser abgewaschen, mit Pfeffer, Knoblauch, Curry, Kräutern und Käse gepimpt und in der Pfanne angebraten. Ehrlich: Dann gehts. Es hat sogar krosse Anteile (Denn es gilt die Regel: Kross verzeiht Geschmack)

Das ist aber so, als würde man etwas was nicht schmeckt gegen etwas leckeres austauschen und schon schmeckt es.

Daher bleibe ich dabei. Das nächste mache ich wieder selber.

rustikales Gärtnersteak – Entrecôte vom glühenden Spaten

Wenn man nach der Gartenarbeit mal so richtig Bock auf ein geiles Steak hat, der Grill aber grad mal nicht zur Hand ist, dann gilt es zu improvisieren.

Alles was man braucht ist ein Steak, einen Spaten, glühende Kohlen (OK, etwas Butterschmalz, Pfeffer, Salz und ein kaltes Bier brauch man auch noch). Klingt bescheuert, aber geht phantastisch.

Da es beim Lidl gerade billige Spaten gab, habe ich mal zugeschlagen und einen besorgt. Das Dry-Aged-Entrecote ist allerdings nicht vom Discounter. Umgerechnet in Spaten kostet das Traumstück vom Rind etwa anderthalb Spaten.

Bevor die Sache losgeht, wird das Gartengerät abgewaschen. Ich hoffe mal, dass mich keiner dabei durchs Fenster beobachtet hat wie ich meinen Spaten in der Küchenspüle reinige !!!

So, während die Kohlen durchglühen können sich die beiden schon einmal aneinander gewöhnen.

Darin könnte man jetzt auch schmieden. Also los gehts.

Das Grabeinstrument ist schon mal auf Betriebstemperatur.

Also wird sanft das Steak aufgelegt.

Im nachstehenden Film kann man sehr deutlich hören, das hier richtig der Punk abgeht. Link zum Video

Damit das ganze nicht in die Hose geht, habe ich ein Bratenthermometer ins Fleisch geschoben. Bei 57 Grad ist es fertig.

So, geschafft.

Jetzt wird der Lümmel, der eine wunderbare Kruste hat, angeschnitten.

Wow. Wenn ich nicht wüsste, dass ich das Teil gerade auf einem Gartengerät gebrutzelt habe, dann würde ich es nicht glauben.

Der Geschmack ist 1A, aber das hatte ich bei dem Stück Fleisch auch nicht anders erwartet.

Den Spaten abwaschen kann man sich natürlich sparen. Einfach mit schmackes ins Erdreich rammen, dann ist er wieder einsatzbereit (im Moment ist der Boden allerding knüppelhart gefroren 🙂 )

In diesem Sinne: Einen guten Appetit und ein schönes Wochenende !!!

„DIY-Heimwerker-Bratwurst“ aus der Silikonspritze

Bratwurst selber machen ist so pipieinfach, dass das wirklich jeder hinbekommt. Ja, natürlich habe ich mir, weil ich ein „Fleisch-Nerd“ bin, einen Wurstfüller gekauft. Ich will Euch aber mal zeigen, dass es auch ohne Fleischwolf, Wurstfüller und sonstigen Schnickschnack geht, den der Durchschnittsgriller halt nicht braucht.

Ich habe mir ein Kilo Schweinehack besorgt. Das ist recht praktisch, da es bereits  schön fein gewolft ist.

Was braucht man noch für ne einfache Bratwurst?

Pro Kilo Schweinefleisch nehme ich:

  • 18 g Salz (normales Tafelsalz oder Meersalz)
  • 1,1 g weißen Pfeffer (gemahlen)
  • 1,1 g schwarzen Pfeffer (gemahlen)
  • 0,8 g Piment (gemahlen)
  • 1 Teelöffel Majoran (gerebelt)
  • 4 g Knoblauch (frisch)
  • 2 g Traubenzucker (oder anderen)
  • 100 g Wasser
  • ein Stück Schafseitling (Darm)

Als erstes muss der Darm enttüddert werden. Dabei muss man vorsichtig sein, da man sonst ruckzuck ein unbrauchbares Knäul hat. Ich kaufe meinen Wurstdarm übrigens bei Amazon bei der Fleischergilde Ingolstadt. Der wird in einer eleganten Verpackung als Postwurstsendung verschickt 🙂

Die Menge Darm die man benötigt, wird in lauwarmem Wasser eingeweicht.

Inzwischen wird das Hack mit den Gewürzen und dem Wasser vermengt.

Dabei reibt man mit dem Handballen das Brät, damit sich eine schöne Bindigkeit ergibt. Dafür ist auch das Wasser mit dabei (nicht etwa um das Brät zu strecken).

So, jetzt hat man einen schönen Mettklops, den man natürlich noch mit kleinen Käsestückchen – oder worauf man sonst so Bock hat – tunen kann.

In die Silikonspritze setzte ich eine kleine Holzscheibe ein, damit der Stempel die Tüte nicht kaputt macht.

In einem 4 Liter-Gefrierbeutel wird eine Brätwurst geformt, die dann in die Spritze geprokelt wird.

Die Tüte wird um die Spritze gelegt und dann wird zugeschraubt. Dadurch, dass das Brät nicht in Berührung mit der Spritze kommt, ist die Angelegenheit doch recht hygienisch.

Über die Tülle, die ich vorher gekürzt habe, wird das glitschige Scheißerchen drübergeschoben.

Am Ende wird ein Knoten in den Darm gemacht.

Jetzt kann gepresst werden. Aber schön mit Gefühl. Der Moment in dem der Darm platzt gehört definitiv zu den Momenten die man richtig scheiße findet. Also sachte !!!

Das läuft eigentlich ziemlich gut !!!

Zack hat man ne richtig lange Wurst, die natürlich so kaum auf den Grill passt (ok, auf meinen schon 🙂 )

Alle 20 cm wird die Endloswurst abgedreht.

Und in Windeseile hat man einen echten Hingucker für die Grillparty fabriziert.

Jetzt wird nicht lange gefackelt. Schmecken sie auch?

Definitiv, und es ist was selbstgemachtes !!

Ein bisschen Senf oder Ketchup und dann wird geschlemmt !!!

In diesem Sinne – einen guten Appetit !!!

Sylvester-Rumpsteak vom argentinischen Rind, sous-vide gegart und auf der NEFF-Grillplatte gegrillt

Ich hoffe, Ihr seid alle gut ins neue Jahr 2018 gerutscht. Ich habe mit einem vollen Bauch das Jahr 2017 verabschieden können. Möglicherweise hatte dies etwas mit der leckeren Kuh zu tun, die hoffentlich in Argentinien ein schönes Leben hatte, und mit deren Zubereitung ich betraut wurde.

Daher bin ich in meine Lieblingsecke der Metro, über der das riesige Schild mit der Aufschrift „Frischfleisch“ prangt eingebogen und habe ein schönes Roastbeef gekauft, das ein Gewicht von 3,6 Kilo hatte. Wie bekommt man so einen Oschi aber auf den Punkt hin?

Richtig, „sous-vide“ im Wasserbad und dann in Scheiben auf der Grillplatte. Steaks aus dem Roastbeef eines Rindes nennt man übrigens Rumpsteak. Nicht jedes Roastbeef ist ein Rumpsteak, aber jedes Rumpsteak ist ein Roastbeef – verstehste ?

Da Jonas, bei dem ich feiern durfte, einen absoluten Kackgrill hat, aber diese geile Grillplatte von Neff für den Induktionsherd, konnte ich mich in der fremden Küche mal so richtig ausleben, und die Grillplatte testen. Um es vorweg zu nehmen: Geiles Teil, aber Fenster auf !!!

Das Roastbeef habe ich von Fett uns Sehnen befreit. Würde ich das Leckerli am Stück im Ofen garen, würde ich den Fettdeckel drauf lassen, aber im Wasserbad werden daraus nur Gummibärchen, daher runter damit. Von den 3,6 Kilo sind jetzt leider schon 700 Gramm im Abfall gelandet.

Mit einem Stückchen Butter und einem Zweig Rosmarin wird das Fleisch eingeschweißt. Man kann auch ein Stück gefrorenes Olivenöl nehmen, hatte ich aber nicht auf die Schnelle da. Mit so einem Balkenvakuumierer kann man Flüssigkeiten leider nur einvakuumieren, wenn sie gefroren sind, da ansonsten das Gerät die Flüssigkeit wegnascht.

Zu Hause habe ich die Kollegen schon einmal eine Stunde baden lassen. Die Temperatur beträgt 57 Grad.

Zack, Szenenwechsel. Mit schicker Schürze – die ich bei einem Wurstkurs bei der sensationellen Fleischerei Scheller (Gaumenwerk) ergattert habe – wird das Fleischbad in Hannover beendet.

Nach zwei bis drei Stunden in der Badewanne und von der Folie befreit erinnert die Textur eher an eine Wasserleiche als an eine Köstlichkeit, aber da kommt ja die Grillplatte ins Spiel.

Diese wird ordentlich angeheizt, aber nicht zu stark, da sie sich ansonsten verzieht (nicht wahr Jonas ?!?). Ich habe noch ein bisschen Butterschmalz auf die Platte gerieben, aber das braucht man wahrscheinlich nicht.

Ich denke, die Bilder sprechen für sich. Um es mit den Worten von Culcha Candela zu sagen: Hamma !! Kostet beim Versandhöker rund 150 Tacken, aber in einem schwachen Moment werde ich das Ding wohl mal heimlich in den Warenkorb schieben (Hier der Link zum Produkt).

Auf diese Weise wird aus dem hässlichen Entlein doch noch ein schöner Schwan.

Zusammen mit dem Gemüse, das meine liebe Frau gezaubert hat, und den Kartoffeln von Katja und Jan war das Essen ein Traum. Man soll sich ja nicht selber loben, daher gebe ich mal nur das wieder, was die Esser gesagt haben 🙂

Auch im Anschnitt ist das Fleisch ein Gedicht. Zartrosa, mit ein paar schönen Röstaromen.

Der unschlagbare Vorteil des „sous vide“ (hier noch mal ein Link zu einem älteren Beitrag hierzu) ist, das man große Mengen auf den Punkt zubereiten kann. Da kommt es auf ein halbes Stündchen nicht an. Ob vor „Dinner for One“ gegessen wird oder danach ist also komplett Wurst.

In diesem Sinne: Ein frohes Neues

(und jetzt werden erstmal ein paar Kilo abgespeckt)

„Oink Oink“ am Morgen vertreibt Hunger uns Sorgen

Zweifelsfrei ist Pulled-Pork eine echt geile Geschichte. Leider sind meine Frau, meine Tochter und ich alte Naschkatzen. Wenn das PP seine gewünschte Kerntemperatur hat, und diesen phantastischen Duft verströmt, dann können wir in der Regel kaum widerstehen uns ein paar Brocken vom dampfenden Gral abzurupfen und unter Mmmmhhhh-Lauten zu verschmackofatzen. Neulich hat meine Frau einen vergleichsweise kleinen Nacken besorgt. Das Ziel: Man kann sich ja den ganzen „Pull-Prozess“ sparen und das Dingen direkt verputzen.

Die Idee führe ich heute fort. Ein Stück von etwa 1,5 Kilo schrumpft nach 12-16 Stunden auf ein kompaktes Stück Geschmacksgold zusammen. In diesem Versuch nehme ich als Rub den „Carolina Mustard“ von „Don Marcos“.

Das Schätzchen bekommt eine kurze, aber liebevolle Massage mit allerfeinstem Mostrich. Dieser hat eine antibakterielle Wirkung und dient als Kleber für den Rub.

Der Rub wird großzügig auf den Nacken gekrümelt und rundherum angedrückt.

Im Folienbeutel ruht das Vorprodukt für ein paar Stunden – oder auch über Nacht – im Kühlschrank.

Ich habe zwar auch einen kleinen Smoker, aber ich bin faul (ökonomisch im Umgang mit meinen Kräften). Da ich mir nicht so viel Aufwand gönnen möchte, und nachts gut schlafen will, nehme ich den Gasgrill. Auf die Aromaschiene stelle ich die Räucherschale mit ein paar Hickory- und Kirsch-Chunks. Darüber platziere ich eine Auflaufform mit reichlich kochendem Wasser. Am besten randvoll, da ich noch nicht in dem Alter bin, wo man nachts aufstehen muss oder soll. Das Wasser dient als Feuchtigkeitsspender und als Temperaturpuffer. Zuoberst wird ein Rost mit dem Braten aufgesetzt.

Die Chunks fangen schon schön an zu mökern.

Der Nacken wird nun noch verkabelt. Ein Fühler für die Garraumtemperatur und einer für das Fleisch. Der Sensor sollte in der Mitte des Bratens landen. Das erreicht man, in dem man vorher aussen mit dem Pieker Maß nimmt und dann erst hineinsticht.

Nach rund 14 Stunden bei 105 Grad liegt die Kerntemperatur bei 80 Grad. Es fehlen also noch ca. 14 Grad.

Schweine sind eigenwillige Tiere. Vielleicht ist auch das Sturmtief „Xavier“, das zurzeit über die Grillküche Pattensen fegt schuld, dass der Braten jetzt schon 22 1/2 Stunden auf dem Grill ist. Die Temperatur am Fleisch beträgt zwar etwa 105-110 Grad, aber der Wind scheint den Grill doch irgendwie zu kühlen. Das ist nicht schlimm, aber es macht ein geplantes Frühstück mal schnell zu einem Abendessen. Trotzdem, die Sache lohnt sich. Wie man sieht, tritt bei leichtem Druck auf den kleinen Strolch jede Menge Saft aus.

Durch die lange niedrige Garzeit zerfallen Kollagene im Bindegewebe und ein 0815-Nacken wird zu einer Offenbarung.

Nach knapp 23 Stunden hat die Sau endlich die gewünschte Temperatur von 94 Grad. Und ich sage euch: ZUM NIEDERKNIEN!!!

Die Kruste ist enorm geschmackvoll. Sämtliches Fett hat sich verflüssigt und die Fleischfasern fallen auseinander und sind herrlich saftig.

Es dauert zwar eine kleine Ewigkeit, aber der Grill braucht nur wenig Betreuung.  Wer nur kurz und scharf gegrillte Nackensteaks kennt, der wird nicht glauben, dass es sich um das gleiche Stück Fleisch handelt.

In diesem Sinne: Einen gutem Appetit !!!

Calenberger Pfannenschlag (gebratene Rinderwurst)

Vorweg: „Calenberger Pfannenschlag“ ist eines meiner Lieblingsgerichte. Wenn man mit diesem schlichten, aber enorm schmackhaften Gericht nicht aufgewachsen ist, mag die Konsistenz etwas an „schon mal gegessen“ erinnern. Kinder essen gerne Brei und allerlei Zeugs, was nicht lecker und hip aussieht. Warum? Weil es Ihnen noch egal ist. Und das sollte es uns bei der in der Pfanne angebratenen Rinderwurst auch sein.

Man bekommt die Wurst in Dosen, z.B. bei Borchers in Arnum (bei Hannover) – im schönen „Calenberger Land“.

Zur Zubereitung gibt es kaum etwas zu sagen. Dose auf, rein in die Pfanne, anbraten und fertig. Fett ist keins erforderlich, da das Ausgangsprodukt bereits eine beachtliche Menge Fett enthält.

Dazu gibt es ein paar cremige Kartoffeln, die ich noch kurz in der Pfanne anschwenke.

Auf einem Tellerchen wird angerichtet. Auf keinen Fall dürfen Gurken als Beilage fehlen. Dazu ein Bier oder ein Wein oder ne Cola, was auch immer – egal.

Beim schreiben des Beitrages realisiere ich, dass ich viel zu schnell gegessen habe und schon alles alle ist. Meine Frau merkte gerade noch an: „Am besten alles zermanschen und dann essen!“ – und Sie hat recht.

In diesem Sinne: Einen Guten Appetit.

„Fettuccine dalla cucina griglia“ (oder selbstjemachte Eiernudeln)

Die Grillküche Pattensen bereitet nicht nur gegrillte Gerichte zu, sondern auch nichtgegrillte. Da der derzeitige Sommer nicht nur zum Verweilen im Freien einlädt, bietet es sich an auch mal in den eigenen 4 Wänden Essen zuzubereiten.

Heute gibt es selbstgemachte Pasta.

Die Liste der Zutaten ist recht überschaubar. für 4 Personen sind dies:

  • 180 Gramm Weizenmehl  (Type 405)
  • 80 Gramm Hartweizengrieß
  • 7 Eigelb
  • 1 TL Olivenöl
  • 1 Prise Salz

Natürlich braucht man auch noch eine Maschine zum Teigkneten und eine Nudelmaschine. In meinem Fall ist das Gerät meiner Frau eine „ATLAS Model 150 mm – DELUXE“ – ein kleines Küchenschätzchen (Es geht aber auch ganz ohne Maschinen).

Als vorbereitende Maßnahme werden die Eier getrennt. Ich mache dies mit der „Plastikflaschen-Saug-Methode“ (siehe hier). Das ist buchstäblich kinderleicht und macht auch meiner Tochter Spaß.

Dann werden das Mehl…

…und der Hartweizengrieß abgewogen.

Das Mehl wird – zum Leidwesen der im Mehl enthaltenen Klümpchen – durch ein Sieb gelassen.

Alle Zutaten wandern in die Teigmaschine …

… und werden durchgeknetet.

Es ergibt sich ein krümeliger Teig, der noch mit etwas Wasser (nach Bedarf) zu einem glatten Teig geknetet wird. Wichtig ist die Liebe, die in den Händen steckt. Sie macht den Teig zu einem guten Teig. Es kann auch an der Körpertemperatur der Hände liegen, aber das ist wahrscheinlich nur die physikalische Erklärung.

Nach etwa 10 Minuten anstrengenden Knetens ergibt sich ein wunderbar glatter Teig.

Zu einem Ball geformt wird der Teigling in Frischhaltefolie gewickelt und für eine Stunde in den Kühlschrank gelegt.

Jetzt kommt die Nudelmaschine zum Einsatz. Man könnte den Teig auch – wenn man keine Maschine hat – dünn ausrollen, und mit dem Messer in die gewünschte Form schneiden.

Der Teig wird stufenweise dünner gewalzt,…

…bis die gewünschte Dicke erreicht ist. Es empfiehlt sich dies zu zweit zu machen. Das ist eine schöne Familienbeschäftigung, zu der bestimmt auch ein Glas Rotwein passt :-).

Die Fettuccine werden gefühlvoll durch das Eisenmonster gedreht.

Im Anschluss werden sie noch ein bisschen getrennt und zum trocknen aufgehängt. Hierfür habe ich vor der Nudelaktion noch einen Trockenständer zusammen gezimmert.

Nach einer Stunde Trockenzeit kann man sie in sprudelndem Salzwasser (nicht zu viel Salz) kochen. Sie sind fertig, wenn sie einen Moment an der Wasseroberfläche schwimmen.

Will man sie aufbewahren, einfach noch etwas länger trocknen und dann einfrieren – das ist sicherer. Die gefrorene Pasta kann dann bei Bedarf direkt im sprudelnden Wasser gekocht werden.

Mit Lebensmittelfarbe kann man auch ein paar bunte Nudeln machen. Die Lebensmittelfarbe wird einfach mit in den Teig eingeknetet.

Zu gewissen Anlässen (WM, EM, Weihnachten und Co.) kann man natürlich farblich passende Themennudeln machen und in einer Folienverpackung verschenken.

Wie Ihr Eure Pasta genießt, ist im Prinzip egal. Ob mit Knoblauch und Öl, mit einer Bolognese, mit Pesto oder als Carbonara – alles sehr lecker !!

In diesem Sinne: Guten Appetit !!!

 

Maishähnchen vom Drehspieß mit Pommes

Was die „Fidget-Spinner“ für die kleinen sind, ist die Rotisserie für die großen Jungs und Mädels. Ich hoffe allerdings das mein Grillgadget ein bisschen länger in Mode bleibt, als diese fragwürdigen Beruhigungsspielzeuge, die höchstwahrscheinlich nur entstanden sind, weil jemand seine ausrangierten Inline-Skater in der Sonne hat liegen lassen. Naja, darum soll es heute aber auch nicht gehen.

Lasst uns über Grillhähnchen sprechen. Ob auf einer Dose sitzend, oder im Kreis drehend – ein krosses Vögelchen ist schon etwas feines.

Heute gibt es ein Maishähnchen (1,35 Kilogramm) mit Magic-Dust-Rub von Ankerkraut. Ankerkraut brauche ich wohl nicht mehr zu erklären, da mittlerweile jeder die Geschmacksmanufaktur aus der Hansestadt kennen dürfte.

Das Hähnchen wird mit etwas Olivenöl eingerieben, sodass der Trockenrub besser daran haftet.

Die Haut der Brust wird mit den Fingern etwas gelöst und in die entstehende Tasche wird etwas Rub hineingekrümelt und einmassiert.

Das Tier lebt zwar nicht mehr, aber man sollte immer gefühlvoll zu Werke gehen.  Ein respektvoller Umgang mit Lebensmitteln ist ein Teil des Ausdrucks der Liebe zum leckeren Essen.

Ordentlich „paniert“ wird das Flattervieh auf die Rotisserie gefädelt. Die Flügel werden etwas eingedreht, sodass sie nicht all zu sehr im Grill herumbaumeln. Die Keulen binde ich mit etwas Küchengarn zusammen, sodass sie schön eng am Körper sitzen.

Ein Rekommandeur auf dem Rummel – die ich übrigens total cool finde –  würde jetzt wohl sagen: „Komm schon Schätzen, festhalten – und ab geht die wilde Fahrt!! Trööööt, trööööt !!!!“

Für etwa 1 1/2 Stunden bei 180 Grad wird gegrillt. Ich nutze dabei die beiden äußeren Brenner. Erst gegen Ende schalte ich diese aus und schalte den Brenner unter dem Hähnchen ein. Leider hat mein Grill keinen Heckbrenner 🙁 . Es empfiehlt sich das herabgetropfte Fett etwas vom Brenner zu beseitigen, sodass es kein Flammeninferno gibt.

Bei rund 80 Grad Celsius ist die Schönheit verzehrbereit.

Mit ein paar Pommes ist so ein Grillhähnchen eine wirklich feine Sache. Es ist aber genau so erlaubt sich eins beim Hähnchenmann auf dem REWE-Parkplatz zu besorgen – Hauptsache ihr habt Spass 🙂

So, dann esse ich das jetzt mal schön auf.

In diesem Sinne: Guten Appetit !!!