Iiihhhh, das passt ja garnicht zusammen. Hä? Sagt wer??
Zugegeben, bis ich den ersten Bissen im Mund hatte, habe ich der Sache eine 50-50-Chance eingeräumt, aber es schmeckt. Vielleicht nicht jedem, aber das ist doch immer so. Veganer, Palmfettvermeider, Warme-Nutella-Hasser und Kalorienbewusste sollte jetzt garnicht erst weiterlesen. Aber die, die schon einmal einen Crèpe mit Nutella hatten, aber auch einen Hang zu deftiger Kost haben, können auch dieses heikle Unterfangen wagen.
Am Anfang ist der Teig. Der ist wie bei jeder anderen Pizza aus Mehl, Wasser, Nasshefe und Salz. Mein Küchenidol hat mich gelehrt, das ein langsam gehender Teig mit wenig Hefe viel leckerer ist als einer, der schnell bei 50 Grad mit viel Hefe aufgeht.
Hier die Zutaten für etwa 5 Pizzen:
- 1000 Gramm Mehl
- 600 ml kaltes Wasser
- 25 Gramm Hefe (diese Klötze aus dem Kühlregal)
- 25 Gramm Salz
- ein paar Spritzer Olivenöl
Die Zutaten werden in der Küchenmaschine eine Weile geknetet.
Im Anschluss wird die klebrige Masse in einer Schale mit einem feuchten Handtuch bedeckt in den Kühlschrank verfrachtet. Ich habe den Teig 24 Stunden gehen lassen – länger ist aber wohl noch besser.
Nach 24 Stunden haben die kleinen Hefekulturen doch schon saubere Arbeit geleistet.
Vorm Backen wird ein Teigling abgetrennt, mit Mehl geknetet und zu einer Scheibe geformt.
Bei mir ist die Scheibe eher ein flacher Klecks, aber das ändert nichts am Geschmack.
In Ermangelung an Profigeräten, und da ich meinen Pizzastein verbaselt habe, grille ich die Pizza. Erst die eine Seite, bis sich eine bräunliche Kruste gebildet hat.
Dann wird sie gedreht und auf der anderen Seite von untern angekrosst.
Jetzt kommt der absurde Teil der Veranstaltung.
Die Zutaten werden vorbereitet. Das bedeutet Speck anbraten und Géramont auseinanderrupfen. Zudem habe ich die Marken-Nuss-Nougat-Creme ein bisschen erwärmt. Wer aus religiösen oder sonstigen Gründen keine Nutella kaufen möchte, kann bestimmt auch Nusskati, Nutoka, Nusspli, Bionella oder Ovomaltine nehmen – das ist Geschmacksache. So wie Nikon oder Canon, SPD oder CDU, Samsung oder Apple, Mercedes oder BMW – eben Geschmacksache.
Schoki, Speck und Käse werden dekorativ auf dem Mehlbatzen verteilt und noch ein bisschen in den Grill geschoben, sodass der Käse etwas zerläuft.
Fazit: Es ist viel leckerer, als die Zutaten vermuten lassen. Meine Tochter mag es nicht – das heißt aber nix. Meine Frau sagte: lecker, aber etwas weniger Nutella wäre auch OK – das muss aber auch nix heißen. Ich fand es sehr geil!!
In diesem Sinne: Guten Appetit.
Ein Gedanke zu „Nutella-Pizza mit Bacon und französischem Weichkäse“