Pizza „4-Käse“ mit Gorgonzola, Burrata, Parmesan und Gouda

Es ist wie mit allem im Leben: „Die Dosis macht das Gift“. Nun kann ich nicht gerade behaupten während der Pandemie meinem Körper zu einer ungeahnten Straffheit verholfen zu haben, aber ich rangiere sicher irgendwo im internationalen Mittelfeld was die Balance zwischen Sport und Schlemmen angeht. Um diese Platzierung nicht zu gefährden, sollte eine 4-Käse-Pizza zumindest nicht jeden Abend auf dem Speiseplan stehen. Aber ab und an darf man sich schon mal etwas gönnen. Ich probiere viel aus und nicht alles was ich ausprobiere mache ich ein zweites Mal. Aber diese Pizza steht jetzt auf einer Stufe mit Gyros überbacken,  Pulled Pork, Rinderfilet, BBQ-Pizza und all den Leckereien, die es in meine imaginäre „Liste der leckeren Klassiker“ geschafft haben.

Was braucht man für eine Pizza? Teig, Soße, Belag und Käse. Eigentlich ganz einfach. Es gibt eine große Bandbreite zwischen Manufakturpizza und Fertigprodukt. Ich tendiere natürlich ganz klar zur handgemachten, muss aber auch ab und an Kompromisse machen. Und das entspricht auch meinem persönlichen Motto: „Na Hauptsache es schmeckt“. Ich habe nicht immer Lust und vor allem auch die Zeit den Teig selber zu machen, die Soße selber anzurühren, und den Käse selber zu hobeln. Das sich all diese kleinen Schritte positiv auf das Endergebnis auswirken ist mir klar, aber wenn ich sehe wie glücklich die Kinder ihre Zähne in die Teigspeise schlagen, dann rechtfertigt sich diese kleine Schummelei schon irgendwie. Falls Ihr den Teig selber machen wollt, dann habe ich hier allerdings ein klasse Rezept für Euch!

Ich habe mich hier jedoch für fertige, gefrorene Teigbällchen entschieden, die nur noch aufgetaut werden und dann zum „Gehen“ an einen warmen Ort gestellt werden. Die Soße ist ebenfalls eine „fertige“ von einer Firma, die sich scheinbar mit Tomaten ganz gut auskennt.

Beim Käse gab es einen milden Gorgonzola und Burrata, die ich noch im Kühlschrank hatte. Da Burrata in der Mitte recht weich ist, könnt ich auch normalen Büffelmozzarella nehmen. Ich hab einfach das weiche innere heimlich in mir entsorgt 🙂 – ging auch.

Das ganze wird noch mit Parmesan und geriebenem Gouda oder einem anderen Reibekäse bestreut – ganz nach Geschmack.

Gebacken habe ich die Pizza im Keramikgrill. Der wird eine Weile vorgeheizt und hat dann gute 350 Grad Celsius. Das scheint der Pizza zu gefallen, denn sie quittiert die wohlige Wärme mit einem freudigen Blubbern.

Der Boden ist herrlich knusprig.

Je nachdem wie viel Käse ihr auf Eure Pizza ladet, wird die Pizza eher knusprig und fest oder ein bisschen wie aus der Pizzaschachtel vom Bringdienst (auch irgendwie lecker).

Zum Geschmack: 1A – mehr brauche ich hier nicht zu sagen. Wer keinen Gorgonzola mag: Einfach weglassen oder ersetzen. Probiert es aus!!

Ein kluger Satz zum Schluss: Manchmal ist weniger mehr! Das gilt auch bei Pizza. Vollbeladen bis unters Dach – am besten mit wässrigen Zutaten – wird daraus maximal ein pampiger Auflauf mit Brotrand, aber nicht das was man an Pizza so mag. Also dosiert die Zutaten sparsam.

In diesem Sinne: Einen guten Appetit!

 

Lehrter Wiesenhähnchen vom Nöhrenhof. 4 Kilo saftiges Glück vom Drehspieß des Napoleon Prestige Pro 825 (unbezahlte Werbung)

Vorweg: Das kapitale Hähnchen hat mich das erste Mal glücklich gemacht, als ich es aus dem Hofladen des Nöhrenhof in Lehrte herauswuchtete. Ich habe es mit den begleitenden Worten „Die sind alle so groß“ bekommen. Noch nie habe ich ein derartiges Gefühl beim Kauf eines Geflügels verspürt – ein Schmunzeln machte sich in meinem Gesicht breit.

Kurz zum Nöhrenhof – für den ich als „Neu-Lehrter“ auch gerne ein bisschen Werbung mache: Der Hof wird bereits in der 12. Generation als Familienbetrieb geführt und ist mit Begriffen wie Qualität und Nachhaltigkeit sehr vertraut – macht sie sogar zu seinem Motto. Wer mag schaut einfach mal selber im Hofladen vorbei, oder besucht ihn im Internet auf www.noehrenhof.de.

Während ich den Vogel „sicher“ zu mir nach Hause chauffierte, ersann ich einen Plan. Das saftigste, zarteste und schmackhafteste Hähnchen meiner Grillkarriere sollte es werden – weniger wäre einem solch schönen Tier gegenüber respektlos.

Um das gesteckte Ziel zu erreichen, muss es „gebrint“ – also in einer Salzlake eingelegt werden. Das verändert die Zellstruktur in einer Weise, die das Fleisch beim Garen weniger Feuchtigkeit verlieren lässt. Für die Salzlake genügt es im Prinzip eine 6 %ige Lösung herzustellen. Das sind 60 Gramm Salz pro Liter Wasser.

Damit sich das Salz auflöst, wird das Wasser erhitzt. Bei der Lake kann man natürlich auch noch mehr Aufwand betreiben (Zucker, Gewürze und Co…), aber darauf verzichte ich hier.

Aus der Folie befreit geht es ohne schuldhaftes Verzögern in das wieder auf Kühlschranktemperatur abgekühlte Bad.

Im Internet findet man nen Haufen Anleitungen zum brinen, aber ganz oft liest man: „Über Nacht ist am besten“.  Mit der Erkenntnis: Viel hilft viel habe ich das possierliche Wesen für rund 20 Stunden schwimmen lassen.

Der leichte „Wasserleichen-Look“ geht auf jeden Fall in den nächsten Stunden verloren. Schön abgetupft ist es bereit für die Würze. Kleiner Tipp: bei Geflügel immer schön auf Ordnung und Sauberkeit des Arbeitsplatzes achten – Stichwort Salmonellen. Ich nehme eine große Gastroschale und bereite darin alles vor.

Mit beherztem Griff wird zwischen Brust und Haut eine Tasche ins Huhn gefriemelt.

Tadaa: Eine Brust wie aus dem Bilderbuch.

Für das Extra an Geschmack kommt das Hähnchen-Gewürz von Ankerkraut zum Einsatz. Ich mische es in einem ordentlichen Klumpen Butter zu einer Paste.

Diese Kräuterbutter reibe ich auf die Brust…

…bis sie gut verteilt ist. Man kommt dabei mit etwas Geschick sogar bis in den Bereich der Schenkel. Nicht vergessen: geht immer respektvoll mit Tieren um – sie haben es verdient.

Damit der Trockenrub nicht abfällt, gibt es hier einen guten Schuss Olivenöl, der ebenfalls schön eingerieben wird.

Ich bin ein Riesenfan von „Hendl-Knuspri“ von Wiberg. Damit schmeckt es wie vom Hähnchenmann.

Das Bondage mit Küchengarn ist eine recht frickelige Angelegenheit, aber wer unfallfrei ein Geschenk einpacken kann, bekommt das auch mit mäßigem Aufwand hin. Ziel ist es das nicht alle Extremitäten im Grill rumbaumeln und nicht die Flügel schon schwarz sind und das innere des „Put Put´s“ noch roh ist. Also schön kompakt muss es sein.

Bei so einem Kaventsmann muss man ein wenig darauf achten, dass man es mittig aufspießt und so mit den Krallen befestigt, das es nicht so eiert – das mag der Motor der Rotisserie nicht. Ein bisschen kann man mit dem Kontergewicht ausgleichen, aber ggf. nicht alles.

Der Heckbrenner muss erst mal noch zusehen. Die beiden äußeren Brenner werden so eingestellt, dass im Grill eine indirekte Hitze von 160 – 180 Grad Celsius entsteht.

Unter dem Brummer wird eine Schale auf die Aromaschienen gestellt, sodass zum einen der Grill nicht so vollsaut, aber noch viel wichtiger, dass das flüssige Geschmacks-TNT nicht verloren geht. Wir brauchen es noch Zweimal!!

Einmal, um es gelegentlich wieder über der Haut des Huhnes zu verteilen: Das gibt noch einmal mehr Kraft und Saft an das Fleisch und die Haut.

Hähnchenfleich soll grundsätzlich durchgegart werden. Ab 80 Grad ist dies der Fall. Zeit bei 75 Grad den Backburner zuzuschalten. Die anderen Brenner habe ich jetzt ausgemacht.

Spätestens bei diesen Bildern hat mich das Flattervieh ein zweites Mal glücklich gemacht. Achtung Spoileralarm: Beim Essen ein drittes Mal !!!

Wenn die Haut kross ist, kann man es herunternehmen.

Wenn Ihr mich fragt: Lieber mal auf ein bisschen krosse Haut verzichten, und die Saftigkeit der Brust nicht aufs Spiel setzten. Das ist wie schönes Geschenkpapier. Letztlich zählen die inneren Werte.

Aber wenn man alles richtig macht, ist beides ein absolutes Gedicht.

Mit einem scharfen Messer wird nach einigen Momenten des „Ruhen und Abkühlens“ eine schöne Tranche von der Brust heruntergeschnitten.

Altobelli. Das Fleisch ist zart, saftig, geschmackvoll und ein absoluter Traum.

Sich ein Stück der Schenkel oder der Flügel mit einem Stück Haut zu gönnen, seinen Lieben voller Stolz eines der besten Stücke seines Tellers in den Mund zu schieben – ein Zeichen von Gastfreundlichkeit und Wertschätzung. Ich bin im 7. Hähnchenhimmel.

Da hier gewichtsbedingt etwas übrig bleiben musste habe ich die gesamte Infrastruktur des Hähnchens abgezupft und „Pulled Chicken“ vorbereitet.

Jetzt der zweite schillernde Auftritt des Bratensaftes (Danke Kathrin für den Tipp). Die Soße ist buttrig und würzig vom Ankerkrautgewürz unter der Haut. Sie schmeckt nach geröstetem Geflügel und verleiht dem Pulled Chicken mehr  himmlische „Juicyness“.

So eingefroren können wir uns auf einen leckeren Pulled-Chicken-Burger mit Currysoße freuen. Hier mal ein Link zu einem solchen Burger.

Ach ja. Der Grill – der in die neue Grillküche (im Bau) – eingezogen ist, hat auch diese Bewährungsprobe mit Bravur bestanden.

In diesem Sinne: Einen guten Appetit !!!

ALDI-Rippchen mit Orangina gepimpt (Werbung)

Vorweg: Ich hab wenig Ahnung von „Werbekennzeichnungen“ in Blog-Beiträgen, kann aber sagen, dass ich die Zutaten selbst gekauft habe, nicht von irgendwem zur Durchführung der Zubereitung der Rippchen beauftragt wurde, noch eine Zuwendung von Irgendwem erhalten habe oder erhalten werde. Trotzdem kennzeichne ich diesen Artikel vorsorglich als „Werbung“ (#betterneverguantanamo)

Jetzt aber zum eigentlichen Thema. Rippchen sind schon irgendwie meine Leidenschaft. Es gibt eine Fantastillion Methoden diese schmackhaft zuzubereiten. Klar benötigt man für die klassische Variante einen Smoker, den aber nicht jeder Durchschnittsgriller im Schuppen rumstehen hat. Es ist zwar nicht direkt im Grundgesetz verankert, dass jeder Mensch ein Recht auf leckere Rippchen hat, aber ich denke das steht da zwischen den Zeilen schon irgendwie drin. Und da schließt sich der Kreis. Jeder hat einen Backofen !!! Und damit lassen sich überaus hervorragende Ergebnisse erzielen!!

Benötigt wird für das zarte Erlebnis ein Satz Rippchen, etwas Alufolie, eine x-beliebige BBQ-Soße und eine Flasche Orangina. Ich will nicht verhehlen, dass es auch mit anderen Flüssigkeiten wie Apfelsaft geht, aber Orangina mag ich auch so sehr gerne 🙂

Vorab wird das Rippchen aus der Packung gefriemelt und von seiner Silberhaut befreit. Hierfür bohrt man mit einem Löffel oder den Fingern ein wenig zwischen Silberhaut und Rippe, bis sich eine „Tasche“ bildet, in die man hineingreifen kann.

Mit einem Küchenpapier (für den besseren Halt) wird dann die Tierfolie abgezogen – wie ein großes Stück Tapete. Im Internet gibt es bestimmt Videos mit dem Titel „Most Satisfying…“, wo jemand minutenlang Silberhaut an einem Stück entfernt, aber das ist ein anderes Thema.

Hat man die Haut und eventuell überschüssiges Fett entfernt, wird die Rippe mit den Knochen nach oben auf eine gute Alufolie gelegt. Warum mit den scharfen Knochen nach oben und warum eine gute Alufolie? Bei Knochen nach „unten“ und einer Billigfolie pieken die Knochen Löcher in die Folie und die Flüssigkeit tropft heraus. Das Ergebnis ist dann maximal ein Brikett aber kein Gaumenschmaus.

Das Schiffchen wird mit einem odentlichen Schuss (vielleicht so 100-150 ml) befüllt und dann möglichst luftdicht verschlossen. Ich habe mir da eine Taktik aus umknicken und zudrücken entwickelt. Ihr schafft das schon!!

Das Päckchen wird dann vorsichtig auf ein Blech oder Rost gelegt und bei ca. 180 Grad Celsius für knapp zwei Stunden gebacken.

In den Päckchen bildet sich magischer „Orangina-Dampf“ der das Fleisch zartdampfgart. Was genau im Fleisch passiert (Zerfall von Kollagenen) ist ja im Prinzip wurscht, es wird halt lecker!!

Nach der Garzeit werden die Kollegen wieder aus ihrem glitzernden Gewand befreit.

Zugegeben, die Rippchen sehen erst einmal relativ hässlich aus, aber sie haben es bereits jetzt in sich.

Es folgt noch eine geschmackvolle Deko mit BBQ-Soße. Dafür schalte ich den Oberhitzegrill ein. Aber Achtung nicht auf höchster Stufe, da die Soße sonst verbrennen kann. Sie soll etwas blubbern und karamelisieren.

Das ganze mache ich in 2-3 Durchgängen bis sich eine  herrlich klebrige Schicht ergibt, die es aber geschmacklich voll drauf hat:-)

Übrigens, wenn bei Rippchen die Knochen so einen cm aus der Seite rausluken, dann bedeutet das, dass der Tag ein gelungener sein wird :-).

Jetzt muss der Snack am Stiel nur noch in gefällige Stücke geschnitten werden.

Fazit: verdammt zart und schmackhaft. Löst sich vom Knochen durch bloßes daran Denken. Einfach geil !!!

In diesem Sinne: Guten Appetiet !!!

 

Fleischeslust im „KUHnstWERK“ in Hannover

Was macht man, wenn man sich mit ein paar sehr guten Kumpels in der Stadt trifft? Richtig, man peitscht sich einen Burger und eine Rutsche Bier rein.
Wo? im „KUHnstWERK“ in Hannover (Hier der Link: https://www.kuhnstwerk.com). Für mich war es der erste Besuch im Kuhnstwerk, aber ich bereue, dass ich den Burger-Laden nicht schon früher ausprobiert habe.

Die Location ist top und es ist rappelvoll. Wir mussten daher einen Moment warten, bis unser Tisch frei wurde (ein volles Restaurant ist kein schlechtes Zeichen). Die Zeit haben wir elegant mit einer Gerstenkaltschale überbrückt. Eins kann ich vorweg nehmen: Es hat sich gelohnt.

Da ich zum Mittag bereits eine Lasagne hatte, war ich fest davon überzeugt nur eine Kleinigkeit zu essen. Als einer der Jungs das gefühlte Flagschiff des Ladens, die „Fleischeslust“, Zwiebelringe und einen mächtigen „Shake“ betsellte, habe ich blitzschnell meine guten Vorsätze über Bord geworfen und ebenfalls eine „Fleischeslust“ eingeloggt:
Brioche-Bun, 3×150 g Beef Patty, 3 x Gouda, 3 x Bacon, selbstgemachte Röstzwiebeln, Spreewaldgurkenrelish, frische Tomaten, BBQ-Sauce und Kuhnstwerk Burgersoße für 16,50 EUR. Geil !!

Leute, das Teil ist ein echter Endgegner. Hat man Ihn bezwungen, dann lässt man erschöpft, aber glücklich den Controller, äh, das Besteck fallen. „Diesen Tag biste aber auf elegante Weise dem Hungertod entkommen“, dachte ich mir insgeheim.

Wie isst man diese fleischgewordene Herausforderung? Tim hat es mit den Händen versucht – Respekt.

Ich – als alter Dönerfan –  habe versucht Scheiben davon herunterschneiden, bis die Schwerkraft zum Einsturz des Geschmacksstapels führte. Macht nix, Messer und Gabel helfen dabei den Teller zu leeren.

Mein Fazit zu dem Burger: Riesiges Teil, aber sehr lecker. Genau mein Ding. Hilft nicht beim Schlankwerden aber beim „Glücklichsein“.

Auch die Zwiebelringe waren Top. Den Shake habe ich nicht probiert, aber die auf den umliegenden Tischen sahen hervorragend aus.

Der Service stimmte, und der Chef – Sebastian – hatte zu jeder Zeit alles im Blick.

Daher: alle Daumen hoch für die gepflegteste Fressnarkose seit langem.

In diesem Sinne: Guten Appetit

 

Sous-Vide-Test im „Beef Maker“ von Aldi (Meateor Helios)

Mit der Begründung „Haben ist besser als Brauchen“ habe ich mir unlängst den Beef-Maker beim Aldi gekauft und natürlich auch bereits eingeweiht (siehe hier).

Da ich sehr gerne Rindfleich esse, das vorher sous-vide gegart wurde, bin ich natürlich meganeugierig, ob die Maschine meine Baumarktlötlampe ersetzen kann. Da die heißen Keramikstrahler eine tolle Strahlungshitze abgeben, bin ich sehr zuversichtlich.

Im Gefriefach hatte ich noch etwas von dem schönen Roastbeef übrig. Bei den vielen hippen Cuts, die es inzwischen gibt, ist das Rumpsteak schon fast aus der Mode geraten, aber für mich geht es total in Ordnung. Und da es auch von meiner Frau mit Leidenschaft verputzt wird, ist das auch irgendwie gut für mich. Denn es gilt die alte Bauernregel: „Happy Wife – Lucky Life!“

Da das Fleisch bereits einvakuumiert war, habe ich den gefrorenen Klotz einfach direkt aus dem Froster ins Wasserbad gleiten lassen. Das Auftauen kann man sich also sparen. Wie „Sous-Vide“ im Einzelnen geht, könnt Ihr Euch hier noch einmal ansehen.

Nach ca. zwei Stunden bei 55 Grad ist das Kerlchen bereit für das nächste Level, den 800-Grad Oberhitzegrill. Vorher muss das Fleisch aber noch aus der Folie befreit werden – schmeckt sonst nicht 🙂

Leider muss man festhalten, das sous-vide gegartes Fleisch megahässlich ist.

Ist ein bisschen wie bei Menschen – es zählen die inneren Werte. Was bin ich glücklich, dass man einen Menschen nicht aufschneiden muss um etwas über seine inneren Werte zu erfahren. Der Anschnitt des Roastbeefs sieht aber schon einmal vielversprechend aus.

Mittig platziert geht es für ca. 90 Sekunden pro Seite unter die Höhensonne. Zeit ist übrigens relativ. 90 Sekunden können sich zum Beispiel wie eine Ewigkeit anfühlen, wenn ein Panzer auf Deinem großen Zeh parkt, aber das ist eine andere Geschichte.

Mit einer herrlichen Kruste kann das Stück direkt serviert werden. Ruhen lassen empfehle ich hier nicht, da das Steak sehr schonend gegart wurde und sich dadurch die Säfte nicht wieder im Fleisch verteilen müssen.

Ich habe vor ein paar Absätzen von einem schönen Roastbeef gesprochen: JETZT ist es schön.

Fazit: Sous-Vide geht auch !!!

In diesem Sinne: Einen guten Appetiet !!!

„Die im Süden essen Stäbchen und wir essen Lachs“

Während LAX die Abkürzung eines Flughafens in den Vereinigten Staaten von Amerika ist, ist der phonetische Wortzwilling Lachs eine echt bodenständige und leckere Geschichte – insbesondere wenn man ihn „pur“ genießt.

Der Ort der Zubereitung ist meine Grillplatte. Die ist schön heiß, es darf auch mal spritzen und „am Grill hantieren“ ist grundsätzlich schon mal ne feine Sache.   Alles was sich auf der Gussplatte befindet ist ein ordentlicher Spritzer Olivenöl.

Das Schwimmtier wird sanft auf das heiße Eisen gebettet, was der Fisch scheinbar dankend mit einem ausgelassenen Zischen und Brutzeln quittiert.

Wenn so langsam etwas Eiweiß aus dem Meerestier austritt ist es Zeit es zu wenden.

So bekommt die der Haut abgewandte Seite auch noch ein bisschen Farbe.

Noch einmal umdrehen und Fischi ist bereit für den Teller.

Nach Belieben etwas Pfeffer und Salz, ein Spritzer Zitrone nach Bedarf und das war es.

Der Lachs ist noch lecker glasig im inneren und schmeckt hervorragend. Ganz abgesehen davon sind Fische auch recht gesund (Omega und Co.).

Zugegeben, das Foto haut mich jetzt auch nicht aus den Latschen, aber es war echt lecker.

In diesem Sinne: Einen guten Appetit !!!

Wenn das Fleisch 5x so teuer ist wie der Grill – Entrecote meets REWE Einweggrill

Als ich neulich beim „Hurricane-Festival“ mit ansehen musste, wie ein junges Mädel in „Mordor“ –  dem Ort wo die Menschen auf dem Boden schlafen – auf einem „Einweg-Picknickgrill“ ein Stück marinierte Hänchenbrust in ein unansehnliches Konglomerat aus antibiotikareichem Fleisch und Kohle verhext hat, hätte ich lieber in den Grill gebissen als in das „Gargut“.

Aber dieses Erlebnis hat mich in meiner letargischen Bierlaune dazu beflügelt es selber einmal auszuprobieren. Aber nicht mit Katzenfutter, sondern einem irischen dryaged Entrecote.

Man nehme also einen solchen Einweggrill aus dem Eingangsbereich eines handelsüblichen REWE und befreie ihn – wie ein „Werther´s-Echte-Bonbon“ von seiner glitzernden Plastikhülle.

Den Grill könnte wahrscheinlich sogar ein dressierter Affe „aufbauen“, aber zur Sicherheit werfe ich einen Blick in die üppige Anleitung.

Mit einem Streichholz wird nun das paraffingetränkte Papier entzündet,…

…das umgehend gleichmäßig abfackelt.

Dann muss man etwa 20 Minuten warten bis das Glutmonster seinen angedachten Zweck erfüllt und das billige Streckmetall auf eine ansehnliche Temperatur hat ansteigen lassen (Hitze wird das Metall aber wohl kaum speichern, es verhindert nur, dass das Fleisch direkt in die Kohlen plumpst).

Nun ist es Zeit das ausgezeichnete Stück irischen Rindes, das selbstverständlich rechtzeitig aus dem Kühlschrank genommen wurde, auf die okologisch eigentlich eher unverantworliche Fleischheizung zu betten (in Mordor hat überigens so ziemlich alles immer Zimmertemperatur).

Es gilt auch hier die Regel: Ein dickes Stück kann man weniger gut versauen als ein dünnes !!

Das dreidaumendicke Scheibchen des Wiederkäuers wird so scharf es der Picknickgrill nur vermag angegrillt, sodass auf beiden Seiten ausreichend Röstaromen entstehen.

Ich bin überrascht, dass das Teil richtig Hitze entwickelt. Chapeau!!

Da wir ja wissen, dass diese Grills trotzdem nur einen infinitesimal kleines Einsatzspektrum haben, gilt es jetzt etwas zu trixen, um aus der heißen Kohlenschale einen Oberhitzegrill zu machen.

Man nehme irgendeine temperaturbeständige Schale oder Auflaufform und lege das Steak da rein. Darauf wird – quasi als Deckel – der Grill gestellt. Da der Grill die Temperatur natürlich auch nach unten abgibt, ergibt sich ein Versuchsaufbau, der dem eines Backofens entfernt gleicht.

Zur Sicherheit überwache ich mit meinem Grilleye-Thermometer sowohl die Kerntemperatur des Fleisches als auch die Temperatur des „Garraums“.

Da die Hitze ja nur von oben kommt, drehe ich den Boliden zwischendurch einmal um.

Sobald das Steak eine Kerntemperatur von ca. 56 Grad hat, lege ich es an die Seite zum Ruhen.

Praktisch ist, dass man während des Garens die gesamte Grillfläche wieder zur Verfügung hat. Ein bisschen gegrilltes Gemüse kann also parallel zubereitet werden. Das habe ich mir hier allerdings gespart 🙂

Das Steak war ziemlich auf den Punkt. Den kleinen grauen Rand verzeihe ich mal dem 2,99-Grill.

Was kann man also aus so einer Aktion lernen? Ein Steak braucht Röstaromen durch starke Hitze und eine Garzeit mit geringer indirekter Hitze. Wie man das erreicht ist im Prizip total egal. Ob im Geschirrspüler, auf einem Spaten oder eben auf einem Picknickgrill – scheißegal.

In diesem Sinne: Einen guten Appetiet!!!

PS: Ich möchte ausdrücklich drauf hinweisen, dass jede Form des Zeltens, Ravioli, Dosenbier und auch Picknick-Grills und Dreibeine zum Hurricane gehören wie die Musik und runde Füße vom rumlaufen. Dies ist nur eine Methode wie man so einen Grill auch benutzen kann 🙂

 

 

 

„Hurricane-Festival-Burger“ (Angus-Beef im Brioche-Bun mit Cheddar, BBQ-Soße, Bacon, Zwiebeln, Salat und Hollandaise)

Das Hurricane – „Musik und Matsch“. Aber dieses Mal nicht, da es erstaunlicherweise kaum geregnet hat. Was aber als Konstante neben Musik, coolen Leuten und „ein paar“ Bierchen geblieben ist, ist leckerers Essen.

Ich bitte es mir nachzusehen, dass ich nicht noch meinen Fleischwolf mitgeschleppt habe, sondern an der einen oder anderen Stelle auf fertige Produkte zurückgegriffen habe.

Mitgenommen habe ich:

Den Bacon habe ich in einer Pfanne angekrosst…

…und anschließend im ausgelassenen Schweinefett die Zwiebeln glasig gebraten.

Vom mitgebrachten Salatkopf (wahrscheinlich der einzige auf dem Gelände) schneidet man ein paar dünne Scheiben herunter, sodass sich recht feine Salatstreifen ergeben. Man kann seinen Salat auch im ganzen Blatt verwenden, das ist prinzipiell egal.

Auf der coolen gasbetriebenen Grillplatte, die direkt außen am WOMO angeschlossen wird, lassen sich ausgezeichnet Burger grillen. Für Würstchen ist sie leider nur mäßig geeignet, aber Fleisch geht super!!

Nachdem in beide Seiten ein Muster eingebrannt wurde, wird der Cheddar aufgelegt und die Brötchenunterseite angeknuspert.

Die fertige BBQ-Soße wird zuunterst auf den Bun verteilt – am besten mit einem Löffel.

Dann werden der Salat, das Pattie, Zwiebeln und Bacon in „ausreichender“ Menge gestapelt. Hier muss man etwas zwischen Baconhunger und Handhabbarkeit der Geschmacksbombe abwägen.

Zum Schluss gibt es noch einen ordentlichen Klecks Hollandaise. Hier würde auch ausgezeichnet eine scharfe Sambal-Hollandaise passen, aber wer schon mal auf einem Festival war, der weis, dass große Mengen Chilli ne echte „Scheißidee“ sind.

Dann noch den Deckel drauf und gut ist.

Mein Fazit: Voll Geil!! Mit ähnlichen Zutaten hatte ich schon einmal eine BBQ-Pizza gemacht. Da mir die so gut gefallen hat, dachte ich mir: Den Geschmack kann man sicherlich auch zwischen zwei Burgerbunhälften pressen. Total saftig, und lecker – so wie es sein soll 🙂

In diesem Sinne: Einen guten Appetiet !!!

(Auch noch einmal einen lieben Dank an meinen Papa, der mich an seinem Geburtstag zum Hurricane hat fahren lassen (nächstes Jahr endet es „Gott sei Dank“ schon am 23.06.))

PS: hier noch ein paar Eindrücke aus Scheeßel !

trocken gereiftes Flank-Steak vom „Wurst-Basar“

Ab und zu schwappen über den Atlantik „neue“ Fleischzuschnitte herüber. Seit einer kleinen Weile ist das Flank-Steak voll im Trend. Es ist ein langfaseriger Bauchlappen, den man fachmännisch ausgedrückt „unten hinten am Bauch vor den hinteren Beinen des Rindes“ findet, und der bis dato einfach zu Hack verarbeitet wurde.

Ich habe etwa ein Kilo des Wiederkäuers beim „Wurst-Basar“ in Pattensen gekauft. An dieser Stelle mal ein Lob. Der Wurst-Basar ist in der Region eine wirklich gute Adresse, auch wenn man das bei einem Filialgeschäft nicht vermuten sollte.

Das Stück besteht aus etwa zwei gleich großen „Cuts“ die man ein paar Stunden vor der Zubereitung aus dem Kühlschrank holt.

Ein paar Reste von Fett und Silberhaut habe ich noch entfernt.

Leicht gesalzen wird das Stück scharf angegrillt. Ich habe es etwa zwei Minuten pro Seite gegrillt.

Mit einer Sizzle-Zone würde man sicher noch ein bisschen mehr Farbe ans Fleisch bekommen, aber ich denke es sollte auch so gehen. Da es sich um ein echt dünnes Steak handelt, habe ich mal lieber nichts riskiert und es mit den Röstaromen übertrieben. Zack ist der Kollege durch und es gibt lange Gesichter – lieber nicht.

Nach dem Angrillen werden das Fleisch und der Garraum verkabelt.

Bei so rund 120- 130 Grad Celsius wird das Flank zu ende gegegart.

So, und jetzt nicht in Hektik verfallen. Das Fleisch ist wie ich: Ab und zu mal Ruhe haben ist echt ne super Sache. Hier reichen so 5 Minuten in denen der Fleischsaft sich wieder im Fleisch verteilen kann.

Mit einem Knoblauchbrot (von Blockhaus) und ein bisschen was buntem (in der Pfanne in Olivenöl geschwenkte Tomaten) kann gegessen werden. Hier habe ich noch ein bisschen zerlassene Kräuterbutter verwendet. Eine Alternative ist klare Butter zu nehmen, oder einfach gar nichts außer Pfeffer (Salz war ja schon drauf).

Das Fleisch hat einen angenehmen Rindfleischgeschmack – echt lecker. Es ist sehr zart. Man muss es allerdings so aufschneiden, dass die langen Fasern in kurze Streifen geschnitten werden, sonst hat man ordentlich zu kauen 🙂

Meine Empfehlung: unbedingt mal nachmachen !!

In diesem Sinne: Einen guten Appetit !!!

BBQ-Pizza mit Bacon, glasierten Zwiebeln und Hollandaise aus dem „Outdooroven“

Pizza geht immer – aber lecker muss sie sein. Ein Kriterium, das die BBQ-Pizza definitiv erfüllt. Warum? Die Mischung aus BBQ-Soße und Hollandaise ist einfach der Hammer und Geheimwaffen wie Bacon und Zwiebeln, ein krosser Teig und ein heißer Ofen bringen eine absolute Geling-Garantie!!

Aber erst mal auf Anfang. Zu einer guten Pizza braucht man neben einem kleinen Höllenfeuer auch noch einen guten Hefeteig, und der geht wie folgt:

Ihr nehmt für ca. 5 Pizzen:

  • 600 Gramm Mehl (wenn möglich ein Pizzamehl „Tipo 00“, ansonsten ein Typ 405)
  • 375 ml lauwarmes Wasser
  • 21 Gramm frische Hefe (das entspricht einem halben Würfel)
  • 15 Gramm Salz
  • und ein paar Esslöffel Olivenöl (ca. 4)

Das Mehl wird in eine Rührschüssel gegeben. In die Mitte wird mit einem beherzten Faustschlag oder einem sanften Eindrücken einer Suppenkelle eine Kuhle gebildet. Die Hefe wird mit den Fingern in diese Mulde gebröselt …

…  und mit einem Teil des Wassers übergossen.

Dann werden ein paar sehr ordentliche Spritzer Olivenöl hinzugefügt, und die Masse darf sich für eine kurze Zeit – 10 Minuten dürften reichen – erholen. In dieser Zeit werden die Hefekulturen aktiv (Jam jam, fressi fressi !!!)

Mit der Teigmaschine oder einem großen Löffel wird der Mehlbrei zu einem schönen glatten Teig verrührt. Zum Ende darf dann auch das Salz dazugegeben werden. Das verträgt sich angeblich nicht so gut mit der Hefe, daher kommt es erst zum Ende ins Spiel.

Mit der Hand kann man dann doch noch am besten kneten. Daher wird der Teigling noch für etwa 10 Minuten mit den körperwarmen Händen zuendegeknetet.

Dann ab in eine Schüssel…

… und ein nasses Tuch darüber gelegt.

Nach einer halben Stunde – es kommt hierbei sicher nicht auf die Minute an – werden ca. fünf „200-Gramm-Kugeln“ geformt. Diese werden noch leicht mit Olivenöl eingeölt und auf ein ebenfalls leicht geöltes Backblech gelegt. Das nasse Handtuch wird wieder darüber gelegt und dann darf der Teig ein zweites Mal gehen (zwei Stunden genügen hier).

Der perfekte Zeitpunkt um sich dem Belag zu widmen. Die Zutaten sind überschaubar. Bacon, Käse, Zwiebeln und eine geile BBQ-Soße. Ich Dödel habe leider die Hollandaise vergessen ins Foto zu schieben. Die müsst Ihr Euch mal denken, aber es ist eine aus nem Tetrapack – das reicht vollkommen.

Der Speck wird grob zerkleinert und auf dem Ofen angebraten. Also nur mal am Rande. Der Outdooroven ist der Knaller. Bei Interesse: Weltevree mal googeln!!

Im Fett, das aus dem Speck gelaufen ist, werden die Zwiebeln glasig gebraten.

Nun (nach etwa zwei Stunden) wird der Teigling auf einem – natürlich mit Olivenöl eingefetteten Blaublechpfännchen breitgedrückt, bis er sich der Form des Bleches genähert hat. Nudelholz ist also „out“.

Die BBQ-Soße wird großzügig auf die Mehlunterlage gegeben und …

… mit einem Löffel verteilt.

Was darf nicht fehlen? Käse !!! Ich habe einen fertigen Pizzakäse genommen. Selber reiben ist vielleicht noch besser, aber mir genügt das.

Zu guter letzt werden noch die Zwiebeln, der Bacon und kleine liebevoll gemalte Hollandaise-Tupfen auf die Pizza gebracht.

Im Ofen, der auf die Temperatur „Inferno-300-Grad-Plus“ vorgeheizt ist (Temperatur immer möglichst hoch wählen) wird die Pizza gebacken bis sie schön aussieht. Ist der Boden nicht der Hammer?

Aus dem Ofen befreit (Ok, das ist eine andere Pizza),…

… kann geschlemmt werden.

Ein Traum !!

Krosser Boden, saftig und cremig im Belag, Röstaromen, Kalorien im Überfluss, was will man mehr. Es ist kein leichter Sommersnack, aber kommt schon: Leider Geil !!

Der Boden ist angenehm aufgegangen…

Mehr brauche ich glaube ich nicht zu sagen. Einfach mal nachmachen. Das muss natürlich kein Outdooroven sein. Es geht jeder Kugelgrill, jeder Gasgrill oder ein Keramikgrill. Ich würde Euch nur einen Pizzastein empfehlen – und immer Vollgas !!!!

In diesem Sinne: Einen guten Appetit !!!