„Hot-Mojo-Burger“ mit frischen Buns, argentinischem Angus-Beef, Feldsalat, Tomate, Cheddar, krossem Bacon, glasierten Zwiebeln, Bacon-Jam und Mojo-Rojo

Was man für einen wirklich sehr geilen Burger braucht ist ganz einfach: Von allem nur das Beste, und das auch noch in der richtigen Menge und in der richtigen Reihenfolge.

Ich erinnere mich an Feiern, bei denen es hieß: Heute machen wir Burger. Von der Idee bin ich regelmäßig angetan aber von der Umsetzung nicht immer restlos begeistert. Ein häufiger Fehler ist es auf fertige Brötchen zurückzugreifen, die in Sachen Konsistenz und Geschmack zumindest fragwürdig sind. Zu lange an der Luft bröckeln die einem sofort weg (spielt bei Kindergeburtstagen bis zum 10 Lebensjahr übrigens kaum eine Rolle, Hauptsache mampfen und rumschreien).

Wenn man dann noch „Patties“ formt, die ungegrillt schon die Form klassischer Frikadellen haben, diese durchs Grillen aber eine noch ballartigere Form annehmen und man dann auch noch daumendicke Tomatenscheiben daraufstapelt, dann erinnert das eher an eine Partie „Jenga“ als an einen Genussexzess. Das Thema Genuss wird bei solch einer Mahlzeit maximal noch durch das achte Bier aufgefangen, das man zum runterspülen der morschen Brötchen auch dringend braucht.

Mein Motto beim Hot-Mojo-Burger: Warum einfach, wenn es auch aufwendig geht. Aber der Biss in diesen kulinarischen Gral entschädigt jeden Arbeitsschritt, zumal die einzelnen Zutaten nicht an einem Tag vorbereitet werden müssen – ich arbeite auf Vorrat.

Als Pattie nehme ich tiefgefrorene von der Metro. Hier sind es argentinische Angus-Beef-Patties. Ich würde sie nicht kaufen, wenn sie nicht wirklich gut wären, aber die Vielfalt an Fleischsorten bekomme ich selbst nur schwer beim heimischen Schlachter zu kaufen. Daher greife ich quasi auf ein Fertigprodukt zurück (aber mehr als gewolftes Rindfleisch ist da ja auch nicht drin).

Die Patties werden angetaut auf den heißen Grill geworfen. Wie man sieht geht das auch unterwegs auf dem Weber-Herren-Handtäschchen – dem Go-Anywhere.

IMG_8821

Die Burgerbrötchen werden selbstverständlich selbst gebacken (hier das Rezept). Die auf der Innenseite angegrillte untere Bunhälfte wird mit einem großen Klecks Mojo bestrichen (hier das Rezept). Darauf kommt etwas Feldsalat mit zwei sehr dünnen Scheiben Tomate.

IMG_9667

Auf die Salatschicht lege ich das gegrillte Pattie. Nach dem ersten Umdrehen auf dem Grill habe ich bereits einen großen Löffel Bacon-Jam (hier das Rezept) und zwei Scheiben Cheddar-Käse auf das Fleisch gelegt. Dadurch wird der Käse und die Jam schön weich und warm.

IMG_9668

Auf den Käse platziere ich die bereits auf der Gußplatte glasierten roten Zwiebeln sowie 4 Stück krossen Frühstücksspeck. On Top noch einen Klecks Mojo. Hier gilt nicht das alte Handwerkersprichwort: Nach fest kommt ab, sondern nach viel kommt lecker !!

IMG_9670

Deckel drauf, und gut.

Ganz ehrlich: Das Teil ist voll Porno. Mit der Raffaelo-Werbung, in der sich eine Frau mit weißem Hut ein weißes kleines Dings genüsslich in den Mund steck, und von Leichtigkeit träumt, hat das nichts zu tun.

Ein paar der mindestens 1.000 Kalorien dieses Endgegners laufen zwischen den Fingern in Richtung Handgelenk, aber es hat ja auch keiner behauptet, dass es einfach wird. Mehrere Geschmacksexplosionen, die die Mojo und die Bacon Jam nacheinander zünden, bilden ein geschmackliches Feuerwerk. Dazu saftiges Beef und die fluffig-festen Buns, kräftiger Cheddar und frischer Salat – es könnte nicht besser sein.

IMG_9673

In diesem Sinne: Guten Appetit !!!

Mojo Rojo – vielseitig, scharf und lecker

In der Kategorie „Ich klau mir ein Rezept“ möchte ich heute einen megaleckeren Allrounder unter den Soßen vorstellen, die „Mojo Rojo“. Mein Freund und Kochidol Gero von www.gregorkocht.com hat in seinem Blog eine Mojo vorgestellt, die er zu Rinderfiletspießen gereicht hat. Ich selber durfte sie schon bei Gero zu Hummerschwänzen und Rumpsteak probieren – genial.

Diese Allzweckwaffe kann man zu Fleisch, Burgern, Kartoffeln oder auch als Dip für Gemüse verwenden. Je nach Zweck und Gästen kann man ein bisschen mit der Schärfe und dem Knoblauch jonglieren.

Hier also für Euch das Rezept zum nachkochen:

  • 3 Paprikaschoten
  • 2-3 Knoblauchzehen
  • 2 Peperoni (hier ein bisschen auf die Schärfe achten – soll ja kein Biokampfstoff werden)
  • 1 TL Paprikapulver
  • 1 TL Salz
  • 1/2 TL Kreuzkümmel
  • 100 ml Olivenöl

Die Paprika wird grob zerteilt. Das geht sehr  gut, indem man die Schote aufrecht hinstellt, und am Strunk entlang mit einem bogenförmigen Schnitt, an den Kernen vorbei, die Spalten herunterschneidet.

IMG_9384 2

Unterm Grill des Backofens wird die Paprika gegrillt bis die Haut schwarz ist. Keine Angst – das soll so.

IMG_9385

In Alufolie werden die gegrillten Schoten eine Weile eingewickelt. Eine viertel Stunde genügt.

IMG_9388 2

Nach dieser Zeit wird die Haut einfach abgezogen. Aber Achtung: Paprika hat einen hohen Wasseranteil. Aufgrund der hohen spezifischen Wärmekapazität von Wasser bleibt die Frucht (oder auch Beere) sehr lange sehr heiß – Ihr kennt das bestimmt auch von Tomaten.

IMG_9656

Mein erster Versuch die Peperoni mit den Paprika im Ofen schwarz zu grillen misslang. Sie endeten als kümmerliches trockenes Irgendwas. Daher habe ich mich für die Männervariante entschlossen. Kaum macht man es richtig – schon funktionierts. Die Peperoni werden einfach über dem Brenner angeknuspert. Tip vom Grillmeister: Die Patschepfötchen nicht in das leuchtende „Blau“ halten!!

FullSizeRender 11

Mit einem Messer kann die Haut jetzt einfach heruntergeschabt werden.

IMG_9392 2

Alle Zutaten werden in ein Püriergefäß gegeben und mit einem Pürierstab emulgiert.

IMG_9393 2

Dabei verbinden sich das Wasser aus der Paprika und das Öl, sodass sich eine schöne Konsistenz ergibt.

IMG_9394 2

Die Herstellung ist denkbar einfach und gelingt auch in sehr kleinen Mengen. Die Mojo ist einige Zeit im Kühlschrank haltbar. Die Verfügbarkeit ist aber limitiert durch die ungeplanten Verkostungen, die den Zweck haben zu testen, ob sie noch so lecker ist wie beim letzten Löffel 🙂

Es sind nur wenige und sehr einfache Zutaten, die zu diesem Geschmackserlebnis führen. Zum Grillabend ist sie schnell gemacht und beeindruckt sicher mehr als die fertige Soße aus dem Dikounter!!

IMG_9659

Guten Appetit !!!