Ich will jetzt nicht die große Runde drehen, aber „Ehrlichkeit“ ist das A und O im Leben. Ehrlichkeit zu sich selbst und seinem Umfeld. Mal mit beschissener Frisur auf die Straße gehen und nicht immer auf „Dicke Hose“ machen. Damit lebt es sich ganz gut. Was hat das aber mit gekochter Mettwurst im Glas zu tun. Erstmal nix, aber was „erhlicheres“ als gekochte Mettwurst fällt mir spontan nicht ein.
Also gehen wir mal einen Moment von den hippen BBQ-Gerichten mit Soße und pornomäßig zerlaufendem Käse weg und freuen uns auf eine Scheibe Brot mit leckerer Wurst.
Man nehme:
- 1 Kilo Schweineschulter oder Nacken
- 250 Gramm fetten Rückenspeck vom Schwein
- 125 ml kaltes Wasser
- 25 Gramm Pökelalz
- 4,5 Gramm weißer Pfeffer
- 1,9 Gramm Muskat
- 1,9 Gramm Zucker
- 0,6 Gramm Piment
- 0,25 Gramm Knoblauch (granuliert)
- 1,25 Gramm Speisewürze (Fondor oder so)
Für größere Mengen müsst Ihr den „3-Satz“ bemühen, aber den erklär ich jetzt mal nicht.
Die Gewürze wiege ich immer vorher in kleinen Schälchen ab. Hier macht das mal die Holde (wie übrigens die gesamte Wurst).
Piment wird im Mörser zerstoßen.
… fertig.
Jetzt wird das Schwein gewürfelt – so das es elegant in den Fleischwolf passt.
Von den mageren Stücken des Nackens wird ein Anteil zurückbehalten der nicht gewolft wird. Wir wollen später noch ein paar ganze Stücke in der Wurst haben.
Die Gewürzmischung wird vor dem Wolfen über das Fleisch gegeben …
… und vermengt. Wer öfter mit Fleisch rumhantiert, dem empfehle ich diese Edelstahl-Gastrobehälter. Die kosten nicht die Welt und sind ideal. Ausserdem sieht das professionell aus 🙂
Das sind die Stückchen, die nicht gewolft werden.
Jetzt Ohrenstöpsel rein und ab geht die wilde Fahrt.
Wir nehmen hier die 3 mm-Scheibe.
Hier in kleiner Tipp: Abwaschen eines Aluminium-Wolfes bitte immer per Hand, und nicht im Geschirrspüler (Mit einem schönen Gruß an meine liebe Frau) !!
Sicher fällt nur dem geschulten Auge der Unterschied auf. Links: Ersatzteile vom Kenwood-Kundenservice und rechts die aus dem Geschirrspüler. So spart man natürlich nichts beim „Selber-Wursten“ 🙂
Anschließend wird das Brät mit dem Handballen“gerieben“. Dadurch erhält die Masse eine schöne Bindigkeit. Jetzt wird auch das Wasser mit eingearbeitet. Dies erhöht die Bindigkeit noch einmal.
Zu guter Letzt werden die „Bröckchen“ untergehoben.
Mit einem Wurstfüller oder einfach mit einem Löffel wird die Masse in die Gläser gefüllt. Achtet dabei darauf möglichst wenig Lufteinschlüsse zu haben.
In einem Einkocher („Glühweintopf“), oder einem anderen Topf werden auf einem Rost die Gläser platziert. Sie stehen also nicht direkt im kochenden Wasser.
Für ca. 90 Minuten werden die Gläser im heißen Wasserdampf gelassen. Die Gläser werden dadurch sterilisiert und sind nach dem abkühlen dicht (Der Deckel lässt sich dann nicht mehr eindrücken).
Auf einem leckeren und ebenfalls „ehrlichen“ Brot kann die Wurst verspeist werden. Würzig und lecker. Und garantiert nur das drin, was ihr verarbeitet habt.
In diesem Sinne: Einen guten Appetit !!!