Pulled-Chicken-Burger mit Currysoße

Da ich ein Riesenfan von Hähnchendöner mit Currysoße bin, ist der Pulled-Chicken-Burger in jedem Fall auch etwas für mich.

Was beim „Pulled Pork“ gut ist, kann bei einem Hühnchen nicht schlecht sein. Zartes auseinandergerupftes Fleisch, das mit Soße vermengt ein echter Leckerbissen ist.

Bei dieser Variante habe ich mich entschossen keine BBQ-Soße, sondern eine Currysoße zu verwenden. Diese besteht aus:

  • 200 Gramm Creme Fraiche
  • 150 Gramm Majo
  • 150 Gramm cremiger Yoghurt
  • 1 Schuss Milch
  • 1 Knoblauchzehe
  • 3/4 Teelöffel Salz
  • 2 Teelöffel Currypulver
  • 1/2 Teelöffel Paprikapulver
  • etwas Pfeffer
  • 2 Teelöffel Liquid Smoke (optional)

Alle Zutaten werden in einen Mixer gegeben und ordentlich vermischt.

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Am besten zieht die Soße über Nacht im Kühlschrank. Zu Beginn fühlt sich die Soße durch das Currypulver etwas „krümelig“ an. Das ist nach ein paar Stunden allerdings nicht mehr der Fall, da das Currypulver scheinbar noch aufquillt.

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Dann werden die Hähnchenschenkel mit Olivenöl eingerieben und mit einem Trockenrub mariniert. Der Rub heißt zwar „pull that piggy“, aber ist auch hervorragend für Geflügel geeignet.

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Auch diese Kameraden lagere ich über Nacht im Kühlschrank.

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Als weitere Zutaten sind noch ein paar Buns zu backen. Das Rezept findet Ihr hier. Im Original sind die Buns von www.bigmeatlove.de !!

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Die Konsistenz und Fluffigkeit sind hervorragend.

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Da ich die Hähnchen vergleichsweise kurz smoke, spare ich mir den Aufwand mit dem Smoker. Ich smoke auf dem Gasgrill mit ein paar Kirsch-Schnipseln. Der Grill hat eine Temperatur von rund 120 Grad.

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Bei 85 Grad ist das Hähnchen fertig.

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Bevor „gepullt“ wird, befreie ich das Flattervieh von seiner Haut. Nicht aufessen oder wegwerfen, sie wird gleich noch gebraucht.

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Ob mit einer Gabel oder mit den Fingern (+Handschuhen) gerupft wird, ist eigentlich egal.

Aber Achtung: Das Hühnchen ist heiß !!!

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Die Haut wird in gefällige Stücke geschnitten.

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Auch das Fleisch wird noch etwas zerkleinert.

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Nun werden Zwiebeln zusammen mit der Haut in einer Pfanne angebraten, …

…mit etwas Currysoße angereichert,…

…und um das Fleisch ergänzt.

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Dann ist es auch schon Zeit zu servieren.

Zu guter Letzt wird noch ein ordentlicher Klecks Currysoße auf dem Fleisch verteilt. Dann kann man ungebremst schlemmen.

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Fazit: Das Fleisch ist sehr saftig. Durch die Haut und die Zwiebeln hat man jede Menge Röstaromen. Leckere Buns, leckere Soße. Wahnsinn.

Was übrig bleibt, kann man bedenkenlos einfrieren. Selbst auf einem Schulbrötchen kann man Pulled Chicken kalt essen.

Eine weitere Stufe des „Upcycling“ sind „Chicken-Cheese-Balls“. Aber die zeige ich Euch erst in meinem nächsten Beitrag 🙂

In diesem Sinne: Guten Appetiet

 

Schwein oder Nichtschwein, das ist hier die Frage (Mett aus Reiswaffeln – exklusiv im Test)

„Solln´se von mir aus Fensterkitt essen“. So offen bin ich den Ernährungsneigungen meiner Mitmenschen gegenüber eingestellt. Ich esse gerne leckeres Essen. Dabe ist es mir erstmal „wurscht“, ob da Fleisch drin ist oder nicht. So wie ich es mir selbst gestatte mich frei für meine Nahrung zu entscheiden, toleriere ich auch den Wunsch nach einer gänzlich fleischlosen Ernährung.

Eine Kollegin berichtete mir von Reiswaffeln, die man irgendwie zu etwas fleischähnlichem transformieren kann. Neben meiner unendlichen Toleranz bin ich zudem noch neugierig wie das wohl schmecken kann. Daher teste ich das für Euch einmal. Bei einem solchen Experiment fühle ich mich nicht wie ein Henssler oder Mälzer, sondern eher wie ein Ranga Yogeshwar, Jean Pütz oder Joachim Bublath, um es mit den Helden meiner Zeit auszudrücken.

Hier das Baumaterial:

  • 100 Gramm Reiswaffeln
  • 50 Gramm Tomatenmark
  • zwei kleine Zwiebeln
  • 350 ml Wasser
  • Salz und Pfeffer (in rauen Mengen)

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Die Reiswaffeln werden mit den Händen schön kleingekrümelt, sodass keine größeren Stücke mehr übrig sind. Anschließend wird das Wasser hinzugegeben und mit den Waffeln vermengt.

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Dann werden die beiden Zwiebeln gewürfelt. Auch hierbei sollten kleine Würfel geschnitten werden, da man im späteren „Scheinmett“ ansonsten auf zu große Zwiebelstücke beißt.

Hier die kleine Schnippelkunde: Im Fersehen habe ich mal gesehen, wie man eine Zwiebel schnell würfeln kann. Die Zwielel wird horizontal und vertikal einige Male eingeschnitten. Nicht ganz einschneiden, da sonst alles auseinanderfällt.

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Dann werden nur noch schöne kleine Würfelchen heruntergeschnitten. Da die Zwiebel zum Strunk hin immer holziger wird, werfe ich den nicht eingeschnittenen Rest einfach weg.

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Zu den bereits mit dem Wasser vermengten Reiswaffelkrümeln, werden jetzt noch die restlichen Zutaten gegeben.

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Dann wird vermengt. An dieser Stelle habe ich mich das erste mal erschrocken, dass es doch ziemlich aussieht wie Mett. Irgendwie spooky !!

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Die Masse sollte wirklich gut mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt werden. Das der Reiswaffelgeschmack noch sehr prominent ist, sollte man erst einmal ignorieren. Das lässt noch etwas nach.

Über Nacht wird das Substitut im Kühlschrank gelagert. Die Gewürze und der Geschmack der Zwiebeln verteilen sich dann noch ausreichend im Blumenhack.

Wie isst man in der Regel echtes Mett? Genau, es muss kalt sein. Warmes Mett klingt irgendwie gefährlich. Daher sollte die Pflanzenmasse auch kalt sein.

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Zum Verzehr schmiert man sich dann ein schönes Graubrot mit Butter (oder für Veganer mit einem pflanzlichen Aufstrich), würzt mit Salz und Pfeffer und gibt nach Belieben noch etwas Schnittlauch als „Eye-Catcher“ und Geschmacksbeigabe hinzu.

An dieser Stelle erschrecke ich beim Schreiben erneut, denn auf dem Foto erkennt man nicht mehr, dass dieses Mett auf einem Feld in Italien angebaut wurde.

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Fazit: Ist das ein Fleischersatz? Ja, ist es!!! Ein „Radiergummi“ aber auch. Jedoch disqualifizieren das Radiergummi Parameter wie Geschmack, Textur, Bekömmlichkeit und Verzehrgenuss.

Was macht einen Ersatz aus? Er sollte möglichst nah an das Original heranreichen. Was kann also das Fake-Mett? Es sieht so aus wie echtes Mett, es hat eine ähnliche Textur, es ist auch kalt und es ist umgeben von leckeren Originalzutaten wie Brot, Butter, Salz, Pfeffer und Zwiebeln.

Echtes Mett hat einen recht feinen Fleischgeschmack, der aber problemlos von Gewürzen und Zwiebeln in den Hintergrund gedrängt werden kann, sodass das Mett auf einen kalten Brotbelag reduziert wird.

Die wesentlichen Parameter erfüllt also das Reismett. Wenn man einem Durchschnittsgaumen – keinem „Hardcore-Carnivore“ – das Mett fertig geschmiert unterjubelt, dann könnte es sein, dass die Verarsche unentdeckt bleibt.

Ist es aber das Ziel etwas nachzubauen, was es schon in gut gibt? Meiner Ansicht nach sollte man nicht versuchen ein fleischloses Leben zu führen, das wie ein Leben mit Fleisch aussieht. Die vegetarische/vegane Küche hat tolle Gerichte, die eigenständig genug sind einen eigenen Namen zu bekommen. Als eigenständiger Brotbelag ist das Experiment doch gelungen !!

In diesem Sinne: Guten Appetiet!!

T-Bone-Steak vom Gasgrill

Bei einer meiner letzten Großwildjagden in der Metro in der Abteilung „Kuh und Co.“ habe ich mir neben einen Rinderfilet auch zwei T-Bone-Steaks gegönnt. Das T-Bone hat wie das T-Shirt seinen Namen aufgrund seiner Form. Anders als beim Porterhouse-Steak, das einen vergleichbaren Schnitt hat, ist der Filetanteil beim T-Bone wesentlich kleiner.

Das Steak wird etwa eine Stunde vor dem Grillen aus der Kühlung genommen, sodass es etwas Temperatur annehmen kann.  Der Fettdeckel wird bis durch die Sehne eingeschnitten, sodass sich der Bolide beim Grillen nicht verzieht.

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Parallel wird der Gasgrill temperaturtechnisch bis ans Leistungslimit angefeuert. Wenn man beim Wenden des Fleisches ohne Handschuhe trödeln kann, dann ist es nicht heiß genug. Das Steak wird nun zwei Minuten gegrillt und dann um 90 Grad gedreht. Dann erneut zwei Minuten, bis mit der andere Seite in gleicher Weise verfahren wird.

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Nach dem scharfen Angrillen heißt es für den Wiederkäuer ein letztes Mal: Aufstehen. Der Kollege wird aufrecht auf den Knochen gestellt und an der dicksten Stelle mit dem Bratenthermometer verkabelt. Mit der Roastbeef-Seite zur Hitzequelle wird das Steak nun bei etwa 140 Grad in indirekter Hitze zu Ende gegart. Die Filetseite sollte möglichst keine direkte Hitze mehr bekommen, da sie viel dünner ist, und dadurch schnell übergart.

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Nach etwa einer Dreiviertelstunde ist die Zieltemperatur von 54 Grad erreicht. Einsteiger, die es nicht ganz so rosa mögen, können auch bis 57 Grad warten.

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Zack, fertig !! Das Steak bekommt noch ein paar Minuten Ruhe, damit es sich wieder etwas entspannen kann. Bei mir ist das die Zeit die ich brauche um davon noch ein schönes Foto zu machen.

Am Knochen entlang wird mit einem präzisen Schnitt das Roastbeef und das Filet vom Knochen gelöst und aufgeschnitten. Sehr dekorativ ist es, wenn man es dann wieder zusammenbaut. So kann sich jeder etwas davon nehmen (alleine essen ist  natürlich auch keine Sünde).

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Wie immer noch etwas Salz und Pfeffer nach Geschmack und dann darf geschlemmt werden.

In diesem Sinne: Guten Appetit !!!

Sowas kommt von sowas !!!

Der durch die Zeitungs- und Internetartikel aufkeimende Medienrummel um die „Grillküche Pattensen“ veranlasste einige treue Fans – aufgrund der Berühmtheit, die ich dadurch erlangt zu haben scheine – mich nach einem Autogramm zu fragen. Klar ist mir wohl, dass diese Bitte nicht ganz ernst gemeint ist. Wer mich aber kennt, sollte wissen, dass es mir eine Ehre ist diesem dringlichen Wunsch nachzukommen.

Hier ist sie nun, die offizielle Autogrammkarte der Grillküche Pattensen, mit Original Autogramm 🙂

Autogrammkarte für Website

+++ Achtung: nicht ganz ernst gemeint +++

blitzsauberes Rinderfilet aus dem Geschirrspüler !!!

Alles kann – nichts muss. So heist es im Leben häufig. Ich möchte mit diesem Beitrag nicht erreichen, dass alle Ihre Bratpfannen und Grills zum Schrott bringen und nur noch in der Geschirrspülmaschine kochen. Ich möchte Euch mit dieser Methode nur zeigen, worauf es bei einem perfekten Steak ankommt.

Ein Steakt braucht zwei Dinge: Röstaromen und den gewünschten Gargrad, der mit dem Erreichen einer korrekten Kerntemperatur erlangt wird.

Bei einer entsprechend hohen Vorlauftemperatur könnte man das Steak wahrscheinlich auch zwischen die Rippen einer Heizung gequetscht garen, aber die Methode im Geschirrspüler hat Vorteile:

Vorteil 1: Wasser. Wasser hat eine hohe spezifische Wärmespeicherkapazität, was für eine konstante Temperatur sorgt. Beißt mal in eine vermeindlich schon abgekühlte gekochte Tomate. Autsch.

Vorteil 2: Das Spülprogramm eines Geschirrspülers hat eine vergleichsweise konstante Temperatur (ergibt sich im Prinzip aus Vorteil 1).

Die Methode im Geschirrspüler ist ganz klar ein Derivat der Sous-Vide-Methode. Dort wird das Fleisch im Wasserbad auf die gewollte Kerntemperatur, und somit auf den gewünschten Gargrad erhitzt. Nichts anderes macht ein Geschirrspüler. Im Eco-Programm kommt man auf schöne 50 Grad. Ein zwei Grad mehr dürften es schon sein, aber ein bereits zartes Ausgangsprodukt verzeiht dies.

Das einvakuumierte Stück kommt einfach mit dem Geschirr in die Machine – so das es nicht umherfliegt. Wenn es sich um ein nicht zu dickes Stück handelt, kann es im gefrorenen Zustand in die Minna.

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Nach etwa zwei Stunden ist der Spülgang abgeschlossen. Jetzt ist das Fleisch zwar pottenhässlich, aber perfekt gegart. Das Filet wird nun aus der Hülle befreit und mit einem Papier abgetupft.

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Im Anschluss kommt noch eine schöne Kruste mit dem Brenner (unter 20 EUR im Baumarkt) auf das Fleisch. Der Zucker im Fleisch karamelliesiert bei hoher Hitze und wird dadurch schön braun – das nennt sich Maillard-Effekt.

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Im Anschnitt sieht man, dass die Methode ein perfektes Ergebnis erzielen kann. Im 60 Grad-Spülgang wäre das Fleisch für meinen Geschmack sicher übergart. Ausprobiert habe ich es aber noch nicht. Wenn das Fleisch bei 50 Grad leise „Muuuhh“ macht, dann nehme den 60 Grad-Spülgang.

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Zu dem Fleisch nehme ich in der Regel etwas zerlassene Butter, Salz und Pfeffer.

In diesem Sinne: Guten Appetit !!!

Pulled Pork, denn gut Ding will Weile haben (Saulecker)

Pulled Pork ist zur Zeit im wahrsten Sinne des Wortes in aller Munde. Kein Food-Truck-Festival, keine Kirmes, kein Garnichts kommt mehr ohne einen „Pulled-Pork-Stand“ aus. Ist es nur ein Hype? Ja, aber kein so schlechter. Pulled Pork gehört zur Königsdisziplin des BBQ und zählt in den USA bei den einschlägigen Grillwettbewerben neben Brisket (Rinderbrust), Rippchen und Hühnchen als viertes Gericht in die Wertung.

Mal schnell ein Pulled Pork machen geht nicht. Es braucht relativ viel Zeit, die nicht jeder bereit ist zu investieren. Da ich an sich schon gerne – unabhängig vom Ergebnis – am Grill rummache, ist für mich die lange Zeit kein Hinderungsgrund. Mit ein bisschen Übung gelingt es ohne zur „Belastung“ für den Griller zu werden. Ich mache mein PP über Nacht und lasse mich im Idealfall von meinem Funk-Bratenthermometer bei 94 Grad Kerntemperatur wecken. 15 Stunden auf dem Grill sind ganz normal.

So, aber wie geht das nun?

Man nehme einen Schweinenacken oder eine Schulter. Ich bevorzuge jedoch Nacken. Er sollte nicht mager sein. Das Fett schmilzt so wie so weg. Der Fleischbrocken wird etwas trockengetupft.

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Da das normale Fernsehprogramm kaum noch auszuhalten ist, bin ich auf Streamingdienste ausgewichen – unter anderem auf Youtube. Wahnsinn, wie viele aufwendige Produktionen im Grillbereich dort zu finden sind, die es definitiv wert sind angesehen zu werden. In einem Clip habe ich gesehen, dass man das Fleisch auch mit Cola spritzen kann. Ob man sein Fleisch überhaupt spritzt ist Ansichtssache. Es schmeckt mir beides, aber Flüssigkeit im Fleisch ist definitiv kein Fehler.

Alle paar Zentimeter wird etwas Cola oder eine andere Marinade mit einer Marinierspritze in den Nacken injiziert.

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Das ferkelt den ganzen Arbeitsplatz voll. Nachdem die Sauerei wieder etwas mit Kückenkrepp beseitigt wurde, wird der Braten mit Dijon-Senf eingerieben. Man kann auch Öl nehmen, aber der Senf hat zusätzlich eine antibakterielle Wirkung und schmeckt zudem auch sehr gut. Beim Einmassieren kann man ruhig an was schönes denken.

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Zu guter letzt kommt der Rub. Das ist eine Trockenmarinade, die man selber machen kann, aber voraussichtlich nicht besser hinbekommt als die Jungs von Ankerkraut. Unbedingt kaufen!!! Hier gilt in jedem Fall: viel hilft viel. Da das Fleisch am Ende zerpult wird, verteilen sich die Gewürze so gut, dass ein Überwürzen kaum möglich ist. Und wieder schön einmassieren.

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Über Nacht wird das Fleisch in einem Beutel einvakuumiert im Kühlschrank gelagert. Ein Gefrierbeutel tut es auch – wenn man keinen Vakuumierer hat. Diejenigen, die es aber ernst meinen mit der „Grillerei“, sollten den Hunni ruhig investieren. Einen Vakuumierer braucht man ständig (Sous-Vide und so…).

Wer keine Zeit hat, kann das Marinieren auch auf ein paar Stunden beschränken.

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Für den Smoker feuere ich schon mal ein paar Kohlen an. Briketts brennen länger, aber für meine Zwecke gehen auch Holzkohlen. Da ich Bock auf einen geilen Rauchgeschmack habe, nachts aber nicht so gerne aufstehe (viele müssen nachts ja mal raus – ich aber noch nicht) kombiniere ich zwei Grillgeräte.

Die ersten Stunden smoke ich auf meinem Wassersmoker (Weber Smokey Mountain). Da das Fleisch nach ein paar Stunden keinen Rauch mehr aufnimmt, brauche ich dann nur noch konstante Temperatur. Die kann mein Gasgrill leider besser, bzw. mit weniger Aufwand. Daher bette ich den Fleischriesen nach ein paar Stunden im Rauch um, und mache dann entspannt BUBU.

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Zwischen die Kohlen lege ich ein paar Holzstücke. Mein Räucherholz beziehe ich von „Axtschlag“ im Internet. Hier ist es Kirschholz, das phantastisch duftet.

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In den Smoker und das Fleisch wird jeweils ein Temperaturfühler gefummelt. Das sichert einen geruhsamen Schlaf. Als Thermometer benutze ich das Maverick ET-732. Ich liebäugele zwar mit einer W-Lan-Lösung, aber das hat noch Zeit.

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Nun wird der Nacken aufgelegt. Es empfiehlt sich immer zwei zu machen, und den Rest einzufrieren. Pulled Pork ist ein echter Allrounder, der zu allerlei Gerichten passt.

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Nun raucht der schwarze Torpedo gemütlich vor sich hin. Die Temperatur im Garraum sollte zwischen 110 und 120 Grad liegen. Das nennt sich „low and slow“. Bei dieser Methode zerfallen alle Bindegewebsstrukturen. Aus einem Stein kann man keine Kuscheldecke kochen, aber einen zähen Nacken bekommt man mit der Methode butterzart.

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Herrlich, wie mein VW vor der Umrüstung 🙂

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So, die Temperatur steht wie angenagelt. Das Funkteil nimmt man mit rein und stellt es sich irgendwo hin. Bei meinem ersten PP habe meinen Blick von dem Display garnicht abgewendet. Das lässt mit der Zeit aber nach.

Beim PP gibt es Plateauphasen. Das bedeutet, das bei einer bestimmten Temperatur die Temperatur im Fleisch für eine längere Zeit nicht ansteigt. Das liegt an der Fettschmelze. Die kühlt das Fleisch. Einfach ignorieren und bloß nicht die Temperatur im Grill erhöhen.

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Ab und an besprühe ich den Quell des unwiderstehlichen Duftes mit einer Mischung aus allem was ich so im Haushalt finde (Sojasoße, Worcestersoße, Whiskey, Zucker, Apfelsaft, Apfelessig. …) Ich nehme, was ich grad so in die Finger kriege – kommt glaube ich nicht so drauf an.

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Sieht das nicht geil aus????

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Am morgen ist das gute Stück fertig. Die Kerntemperatur liegt etwa bei 94 Grad. Das Schwarze ist nicht verbrannt, sondern karamellisierter Zucker.

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Nach dem Grillen wird das Fleisch in Alufolie eingeschlagen und mit einer Flasche heißem Wasser in eine Warmhaltebox gegeben. Es ist kein Problem das Stück 6 Stunden auf diese Weise aufzubewahren. Gerade, das man ein Pulled Pork nicht auf den Punkt machen kann, kann man es so aufbewahren bis die Gäste kommen.

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Jetzt wird gepullt. Mit den Händen, wenn man heiß anfassen kann, oder mit Gabeln. Da ich keine Klauen wie Wolverine habe, habe ich mir welche aus Kunststoff gekauft.

Man sieht am äußeren Fleischrand einen schönen „Smoke-Ring“.  Bis dahin ist der Rauch ins Fleisch eingedrungen.

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Das Fleisch wird noch mit einer BBQ-Soße vermengt. Selbstgemachte sind natürlich immer vorzuziehen – zumindest wenn sie besser schmecken als die von Stubb´s.

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Alles schön zermatschen, …

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Ich bekomme beim Schreiben Hunger. Leider habe ich den Rest schon eingefroren.

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Serviert wird in einem Teigstück nach Wahl. Eigentlich gehört da noch etwas Coleslaw-Salat dazu. Ich habe leider vergessen welchen zu besorgen. Ausserdem ahnt ja keiner, dass am ersten Weihnachtstag die Geschäfte geschlossen haben.

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In diesem Sinne: Frohe Weihnachten und einen guten Appetit !!!

 

 

 

winterlicher Lammburger mit Camembert und Preiselbeeren im Brioche-Bun

Burger sind eine Klasse für sich. Das ganze Jahr über geht mein Interesse an diesen praktisch zu essenden Kleinodien nicht verloren. Die Leidenschaft kann man natürlich auch aufrecht erhalten, in dem man das Jahr über variiert. Im Sommer eher deftig mit BBQ-Soße, Speck und Zwiebeln und im Winter eher eine süßliche Variante.

Der Burger passt insbesondere durch das maximal-schmackhafte Lammfleisch in die Winterzeit. Das süßliche Brioche-Brötchen, der Camembert und die süßen Preiselbeeren sorgen dann für das perfekte Finish.

Es geht nichts über frische Zutaten. Buns und Patties sind also auch in Handarbeit entstanden.

Ich habe mir beim Fleischhauer eine Lammkeule und etwas fetten Speck organisiert und durch den Wolf gelassen. Wer keinen hat, kann das mit Sicherheit auch direkt beim Metzger machen lassen.

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Der Fettanteil sollte beim saftigen Burger etwa bei 20 % liegen. Da die Lammkeule sehr mager ist, nehme ich auf ein Kilo Lamm noch einmal 200 Gramm Speck dazu.

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Der Wolf ist ein günstiges Modell von Kenwood, der aber hervorragend funktioniert. Würde ich noch einmal einen neuen kaufen, nehme ich aber einen aus Edelstahl, da man den bedenkenlos in die Spülmaschine schmeißen kann. Meiner ist aus Alu und verträgt nur Handwäsche. Das schlimmste am Kochen – und insbesondere am Hantieren mit Fleisch – ist das Abwaschen. Da das keiner für mich macht muss man da eben optimiert arbeiten.

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Die Patties steche ich mit einem Bonbonglas aus – quasi runde Hackplätzchen. Da meine Frau heute den Deckel Ihres Bonbonglases pulverisiert hat, ist der praktische Ausstecher jetzt meiner – denke ich …

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Für die Brioche-Buns habe ich ein Rezept vom Burgerspezialisten Florian von bigmeatlove.de verwendet (Schaut unbedingt mal bei Ihm auf der Seite vorbei!!)   Hier das Rezept. Super fluffig und lecker. Mit gekauften Brötchen sind diese Schätzchen nicht zu vergleichen. Ob glänzend oder „matt“, ob mit oder ohne Sesam – ganz wie Ihr wollt.

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Als Soße habe ich eine Preiselbeer-Mayonnaise angerührt.

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Die angefrorenen Fleischige werden jetzt von beiden Seiten gegrillt. Ob auf einer Platte oder dem Rost ist Geschmacksache. Auf der Platte geht weniger Saft verloren – aber Rost ist auch OK.

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Die Buns werden auf der Innenseite kurz angegrillt und dann kann die Geschmacksbombe zusammengebastelt werden.

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Die Reihenfolge von unten nach oben ist:

Brötchenunterseite, Preiselbeer-Mayo, Ruccola, ein Scheibchen Lamm, Camembert (wird bereits auf dem Grill zum anschmelzen mit aufgelegt), ein zweites Scheibchen Lamm, Preiselbeeren und dann den Deckel nicht vergessen.

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Was soll ich sagen. Saftig, süß, herzhaft, vorweihnachtlich – einfach der Hammer.

In diesem Sinne: Guten Appetit !!!

 

 

frittiertes Hühnchen wie bei „Punkt Punkt Punkt“

Es gibt da dieses Fast-Food-Restaurant, das sich überwiegend der Zubereitung von Geflügel verschrieben hat. Ich bin mir nicht sicher, ob ich den Namen sagen darf, deshalb nennen ich es aus SICHERHEITSGRÜNDEN „Punkt Punkt Punkt“. Die haben diese knusprigen Hähnchenteile, die mit Sicherheit erfunden wurden, um dem Schlankheitswahn Einhalt zu gebieten. Aber lecker sind sie. Und damit man auch satt wird, werden sie bei „Punkt Punkt Punkt“ im Bedarfsball im Eimer verkauft.

Ich stehe ja total auf „geheime Rezepte“. Mann munkelt, dass bei „Punkt Punkt Punkt“ nur wenige Mitarbeiter in die geheime Zusammensetzung der Gewürzmischung eingeweiht sind. Und diese Mitarbeiter dürfen niemals zusammen ein Flugzeug besteigen – krass. Laut zuverlässigen Quellen (YouTube) ist nun aber das Rezept an die Öffentlichkeit gelangt. Ich glaube das allerdings nicht und habe die knusprigen kleinen Scheißer zu Testzwecken nachgekocht.

Man nehme hierfür:

  • Hühnchenteile
  • Fritteröl
  • 4 Eier
  • Milch
  • 2/3 Esslöffel (EL) Salz
  • 1/2 EL Thymian
  • 1/2 EL Basilikum
  • 1/3 Oregano
  • 1 EL Sellerie-Salz (hatte ich vergessen zu kaufen – aber viele sind auch allergisch auf Sellerie)
  • 1 EL schwarzer Pfeffer
  • 1 EL gemahlene Senfkörner
  • 4 EL Paprika
  • 2 EL Knoblauchsalz
  • 1 EL Ingwer-Pulver
  • 3 EL weißer Pfeffer
  • 2 Tassen Mehl

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Die Gewürze und das Mehl werden in eine möglichst große Schüssel gegeben, um beim panieren eine größere Sauerei zu vermeiden.

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Alles wird schön durchmengt, zum Beispiel mit einem Schneebesen.

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Damit der Mehl-Gewürz-Teig am Hühnchen haftet, wird noch Ei und Milch benötigt. Das Ei wird getrennt. Wir brauchen hier nur das Eiweiß.

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Mit einem Schuss Milch wird das Eiweiß verrührt.

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Die Hühnerbeine und Flügel werden in der Milch-Eiweiß-Mixtur rundum nass gemacht. Also eine proteinreiche Mahlzeit ist das mit Sicherheit (Hühnchen, Eiweiß und Milch).

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Im Anschluss wird der Teilvogel schön in dem „nicht-mehr-geheimen-Gewürzmix“ gewälzt.

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Der Trick der dicken Knusperpanade ist ein weiteres Bad in der Eiweißsoße und einer erneuten Schicht Gewürzmehl.

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Auch wenns schon etwas aussieht wie das Endprodukt – nicht naschen !! Salmonellen mögen keine Nascher !!

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Da wir Salmonellen aber auch nicht mögen, wird bei rund 150 Grad Celsius frittiert. Wer eine Fritteuse hat, hat Glück. Wer keine hat, nimmt einen möglichst hohen Topf. Der Vorteil der Fritteuse ist der verbaute Thermostat. Das macht es einfacher die Temperatur bei rund 150 Grad zu halten.

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Nach 15 Minuten sind die Teilchen goldbraun. Man muss wahrscheinlich etwas rumprobieren, denn es ist ein schmaler Grad zwischen durchgegart, aber innen noch saftig bei trotzdem korrekter Knusprigkeit. Daher nur Stücke gleichzeitig frittieren, die auch etwa gleich groß sind. Im Zweifel mal eins rausnehmen und reinschauen.

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Überschüssiges Fett, das nicht auf die Hüften soll, landet in einer dicken Lage Küchenpapier.

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Zu diesem Gericht passen z.B. ein Coleslaw-Salat und Maiskolben.

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Mein Fazit: Ich denke nicht, dass das Rezept von „Punkt Punkt Punkt“ an die Öffentlichkeit geraten ist. Aber mit der o.g. Rezeptur bekommt man auch ein sehr schmackhaftes Ergebnis hin. Es benötigt sicher etwas Übung den genauen Punkt zu treffen, an dem das Fleisch durchgegart, aber noch saftig und die Panade knusprig aber noch nicht zu knusprig ist. Mir hat mein erster Versuch schon sehr gut gefallen.

In diesem Sinne: Guten Appetit !!!

saftiges „Pulled-Chicken-Brot“ mit Käse (Achtung: nur als Beilage geeignet!!!)

Vorweg ein Sicherheitshinweis: Wenn man das Teil – auch zu zweit – komplett auffuttert, kann man die halbe Nacht nicht pennen, da der Durchschnittskörper auf so eine unkontrollierte Brennstoffzufuhr nicht vorbereitet ist. Daher würde ich das Gericht eher als Beilage empfehlen.

Neulich sah ich bei Facebook eine Video, in dem das versaute Backwerk hergestellt wurde. Da musste ich nicht lange überlegen – nachmachen!!

Nur bei der „Buffalo-Soße“, die zu einem Großteil aus Chilli besteht, war mir klar, dass ich das meiner Frau nicht anbieten kann. Daher habe ich mich für eine mildere Soßenvariante entschieden. Dazu aber gleich mehr. Hier die Zutatenliste:

  • Pizza-Kit von „Knack und Back“
  • Eine schale Hähnchenfleisch (vom Dönermann)
  • geriebener Käse (Gouda und Cheddar)
  • Cremefine zum Kochen oder Sahne
  • Butter
  • Frühlingszwiebeln
  • Knoblauch
  • Schmand
  • Majo
  • Salz
  • Pfeffer
  • Currypulver
  • Paprikapulver

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Für die Soße werden eine Zwiebel und eine Knoblauchzehe zerkleinert und in etwas Öl angebraten. Anschließend werden die im „Pizza-Kit“ enthaltene Tomatensoße und ein ordentlicher Schuss Sahne (oder Creme-Fine) hinzugegeben und mit aufgekocht. Abgeschmeckt wird noch mit Salz und Pfeffer.

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Et voilà, haben wir eine schmackhafte Soße. Nach Belieben kann man auch etwas Chillipulver oder Tabasco hinzugeben. Aber da sollte man sich ein bisschen auf die Geschmäcker der auserkorenen Verzehrer einlassen.

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Mit den Lauchzwiebeln und der Soße wird das Hähnchenfleisch schön vermengt.

Warum habe ich nun aber das Fleisch nicht selbst zubereitet, sondern beim „Local-Döner-Dealer“ besorgt? Weil ich es selber auch nicht besser mache als der Dönermann. Es ist total saftig, zart und geschmacklich super.

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Und nicht immer naschen !!!

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Den Pizzateig rollt man – so gut es geht – aus, und schneidet ihn in Rechtecke, die etwa zur Backform passen. An dieser Stelle schon mal ein Tip zur Backform. Das Brot geht ganz schön auf, sodass die Form ausreichend hoch sein sollte. Bei mir ist leider viel im Backofen heruntergetropft.

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Kalorien sind kleine freche Biester, die nachts die Klamotten heimlich enger nähen. Von denen sind hier auf jeden Fall auch welche mit drin. Die Teigstücke werden dünn mit zerlassener Butter bestrichen.

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Dann wird das Hühnchen-Soßen-Frühlingszwiebel-Trio verteilt und mit einem Mix aus Gouda und Cheddar bestreut.

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Die Rechtecke werden nun gestapelt und vertikal in eine Backform gefriemelt.

Ach, da ist ja noch Butter übrig. Also rauf damit.

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Die übrige Soße wird ebenfalls verteilt und sickert in die Teigbombe ein.

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Krosser Käse ist immer eine gute Idee. Daher wird auch noch der restliche Käse verteilt.

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Im Backofen wird das Brot bei 180 Grad etwa 45-60 Minuten gebacken.

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Das Werk darf dann ruhig etwas abkühlen, sodass man mit den Händen gefällige Stücke abrupfen kann, die man dann in eine leckere Knoblauch-Soße tunkt. Das Rezept zur Knoblauchsoße dazu findet Ihr bei den „Süßkartoffel-Pommes“.

Wenn man das Wunderwerk alleine essen könnte – nur mal angenommen – dann braucht man danach bestimmt 4-6 Wochen nichts anderes mehr zu essen, da es enorm krass sättigt. Also mein Tipp: Auf einem abendlichen Buffet, bei dem man mal dies und mal das isst, ein echter Knaller !!

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In diesem Sinne: Guten Appetit !!!