Sechs Centimeter stark, sechs Kilogramm schwer, das ist ein ordentlicher Kaventsmann. Männer mögens marzialisch – zumindest die meisten. Mit diesem Brett, das man sich ohne Probleme selber bauen kann, kann man sich einen kleinen Küchentraum erfüllen. Mit etwa 40 EUR Materialkosten ist man seinem Traum doch schon viel näher, als würde man ein vergleichbares im Internet für rund 150-200 EUR kaufen.
„Selber machen lassen“, um es mit den Worten von Deichkind zu sagen, geht natürlich auch, aber es sollte mit üblichen häuslichen Werkzeugen möglich sein, sich so einen Boliden anzufertigen. Gleichwohl muss ich einräumen, dass die zu leistende Nacharbeit am Werkstück proportional zur Güte der verwendeten Werkzeuge abzunehmen scheint.
So, was braucht man also?
- 2 Leimholzbretter Eiche (80x40x1,8 cm) Habe die bei Bauhaus gekauft, da die Bretter dort mit wasseresistenterem D3-Leim verleimt sind.
- Schleifpapier
- wasserfesten Holzleim (D3 z.B. von Ponal)
- Gummifüße
- Schraubzwingen oder starke Spannbänder zum zusammenzwingen
Die Bretter habe ich auf der Tischkreissäge in Streifen von sechs Centimeter geschnitten. Diese werden dann versetzt zur Probe hochkant nebeneinandergelegt. Astlöcher und kleine Risse sollten auf der Unterseite des Brettes sein.
Die Streifen werden dann großzügig und vor allem zügig mit Leim bepinselt. Bei warmem Wetter zieht der Leim recht schnell an, daher ist Eile geboten. Es kann also helfen mit kleineren Schraubzwingen die ersten Brettchen schon einmal zusammen zu pressen.
Wenn alle Bretter bestrichen sind, kommen die langen Schraubzwingen zum Einsatz. Ich könnte mir vorstellen, dass man auch zwei bis drei Spannbänder nehmen kann, die dann aber mit Sicherheit mit Leim verschmiert sind.
Wichtig ist, dass beim Pressen etwas Leim aus der Fuge austritt. Das zeigt, dass die Leimfuge keine „Lücken“ mehr hat, in die später Wasser eindringen kann.
Um das Brett in horizontaler Ebene vor dem Verrutschen zu sichern, habe ich mir ein Metallgestell gebaut. Es tun aber auch ein paar Latten, die ebenfalls festgezwingt werden.
Nach der Trocknung des Leims werden beide Seiten plangeschliffen. Ich nehme einen Band- und einen Schwingschleifer.
Die Ränder werden mit der Kreissäge abgesägt. Eine Stichsäge wird das sicher nicht schaffen, aber „Versuch macht Kluch“. Vielleicht kann man sich das aber auch auf der Plattensäge im Baumarkt sägen lassen.
Es ergibt sich ein schon ziemlich ansehnliches Eichenmonster,…
Die Kanten habe ich mit dem Abrundfräser der Oberfräse rund gefräst. Aber auch hier kann man sicher mit ausreichender Schmirgelei gute Ergebnisse erzielen.
Vier Gummifüße machen aus dem schweren Ding ein schier unverschiebbares Fundament für alle Eure Fleischschlachten.
Mit etwas Pflanzenöl wird das Brett eingeölt, und es ist eine wahre Freude zu sehen, wie durch das Öl die Struktur der Eiche sichtbar wird.
Da ich bekanntermaßen viel mit saftigem Fleisch hantiere, brauche ich natürlich noch eine Saftrille. Das geht tatsächlich nur mit einer Oberfräse oder einem Trimmer.
Nach ein paar Stunden Arbeit ist der „Moby Dick“ unter den Schneidunterlagen fertig. Groß, schwer, und von der Kategorie „Frühstücksbrettchen“ so weit entfernt wie ich derzeit vom Traumgewicht.
Mein übliches: „In diesem Sinne, einen guten Appetiet“, lasse ich heute mal weg, und sage: „Viel Spass beim Nachbauen“!!